Taube-Jagd: TAUBENJAGD ['daʊbə,jaxd]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Jagd
Zu ahd. jaget, jagôd ‚Jagd, das Jagen‘; mhd. jaget st. F. ‚Erlegung von Wild, Jagdrevier‘. Jagdstöcke markierten die Grenzen eines Jagdgeheges.
Taube
Es kommen zwei Wörter für die Namenbildung in Betracht, die bei jüngeren Belegen nicht auseinander zu halten sind: ahd. toub, mhd. toup Adj. ‚taub, stumpf‘ und ahd. tûba, tuba, mhd. tûbe sw. F. ‚Taube‘ . Wo das Adjektiv namengebend war, bezeichnet es ‚unfruchtbares, trockenes Land‘. Taube als namengebendes Motiv liegt sicher nur vor in Kombinationstyppen wie Taubenbaum und Taubenhaus (zu mhd. tûbhûs, tûbenhûs st.N.) ‚Taubenschlag‘, besonders für frei auf Pfosten stehende Häuschen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Jagd
Zu ahd. jaget, jagôd ‚Jagd, das Jagen‘, mhd. jaget st. N. ‚Erlegung von Wild, Jagdrevier‘. Jagdschlösser dienten zur Unterkunft (adliger) Jäger in einem Jagdbezirk; Jagdsteine und Jagdstöcke markierten die Grenzen eines Jagdgeheges. Jaat steht für die mundartliche Form /jɑːd/ als Entwicklung aus mhd. jaget.
Taube
Zu ahd. tûba, tuba, mhd. tûbe sw. F. ‚Taube‘ bzw. zu mhd. tûbhûs, tûbenhûs st. N., fnhd. ‚Taubenschlag‘, besonders für frei auf Pfosten stehende Häuschen. Das Wort hat sich in Südhessen nur noch in FlN erhalten. Schon die ältesten Belege zeigen vereinzelt nach dem Muster Backhaus Backes die Kontraktion zu Daubes. - Tauberts ist an fnhd. taubert, südhess. täuber, täubert ‚männliche Taube‘ angeschlossen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Taube-Jagd: TAUBENJAGD (Bleidenstadt)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/471366_taubenjagd> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/471366