Setz-Stein: am setzstein

Historischer Beleg aus Beuerbach  
Gemeinde
Hünstetten
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Setz-Stein

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1695

Quelle

Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 133, Akten Bechtheim Nr. 9.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Stein

Die Namen verweisen - in sehr unterschiedlicher Weise - allgemein auf das Material Stein, ahd. mhd. stein st. M. In historischen Belegen zeigt sich öfter Monophthongierung zu /e:/. (1) Die Namen beziehen sich großenteils auf natürliche Steinvorkommen, sei es die steinige Bodenbeschaffenheit, seien es auffällige Steinvorkommen. Genutzt und abgebaut werden Steine für Bauzwecke in Steinbrüchen, die meist Steingrube oder Steinkaute genannt werden. Größere natürliche Steinansammlungen, besonders an Hängen, heißen Steinrück(en), Steinritz, Steinrutsche. Steinige Hügel heißen Steinbühl, ein FlN, der oft sehr verschliffen als Steimel u. ä. erscheint. Auf die Probleme, die mit der agrarkulturellen Nutzung steinigen Bodens verbunden sind, weisen z. B. Namen wie Steinacker und Steinfeld hin. (2) Die zweite große Gruppe der Stein-FlN bezieht sich auf meist einzelne Steine, die als natürliche Erscheinung markant hervortretend oder durch menschliche Tätigkeit aufgestellt und bearbeitet bestimmte Aspekte der bäuerlichen Kultur repräsentieren. Das sind vor allem solche der kommunikativen Orientierung und der Begrenzungen (z. B. die Marksteine), soweit sie nicht als historische Relikte zu verstehen sind wie das Steinmal, die Steinkammer, der heilige Stein oder die langen Steine. (3) Schließlich gibt es die Gruppe der kulturellen Objekte aus Stein wie die Steinstraßen und Steinbrücken u. ä. An Steinfurten wurde das Durchqueren des Gewässers durch Steine ermöglicht.

Südhessisches Flurnamenbuch

Setz

Die Substantivbildung Setz in FlN geht auf mhd. setzen sw. V. in der allgemeinen Bedeutung ‚setzen, stellen, legen‘ zurück und bezieht sich meist auf ‚(Land), wo etwas gesetzt, d. h. angepflanzt wird‘. Unklar ist dann der FlN in Jugenheim a. d. Bergstraße wegen des GT1. Setzweide kennzeichnet einen Schössling, den Zweig einer Weide als Setzling.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Setz-Stein: am setzstein (Beuerbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/471124_am-setzstein> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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