Allmende-Stück: im Almen stück

Historischer Beleg aus Seckbach  

Beleg

Standard-Flurname

Allmende-Stück

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

1655

Quelle

Staatsarchiv Marburg, Kataster I, Seckbach, A 2.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Stück

Im FlN Stück, ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck st. N. ‚Teil wovon, Stück‘ schwingt meist die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht (‚ein schönes Stück‘). Im Unterschied zu Südhessen, wo zahlreiche Vermengungen mit Stock (s. d.) und Stecken (s. d.) die Identifizierung erschweren, sind die mittelhessischen Vorkommen eindeutig.

Südhessisches Flurnamenbuch

Allmende

Allmende, mhd. almeinde, almende st. F. ‚Gemeindetrift‘, fnhd. almende, bezeichnet im Gemeindebesitz befindliches Land, das von den Ortsbürgern (in Hessen bis ins 19. Jh.) in genau festgelegter Weise genutzt wurde. Die massenhafte Verbreitung und der häufige Namengebrauch begünstigten das Aufkommen einer Vielzahl von Zersprechungen, unter denen die durch Endsilbenabschwächung (infolge der dialektalen Anfangsbetonung?1) entstandenen Kurzformen Alm, Alme, Almen mit großem Abstand am häufigsten sind, gefolgt von Allman, Allmut und Allmai. Die im 19. Jh. besonders zahlreichen Alliment-Belege beruhen wohl auf irrtümlicher Herleitung aus lat. alimentum ‚Nahrungsmittel, Nahrung‘; die meisten dieser Formen wurden im 20. Jh. wieder zu Allmende oder Alme rückgebildet. Ob auch einzelne der Almosen-Belege (s. d.) als Nebenformen von Allmende anzusprechen sind, ist unklar. Die umgelautete Form Ellment, Elmet und das mundartliche Olmen sind in Südhessen nur vereinzelt belegt.

Stück

In Stück haben sich offensichtlich drei verschiedene Namen vermengt: Stück N., ahd. stuki, mhd. stücke, stück, stucke, stuck st. N. ‚Teil wovon, Stück‘ einerseits und Stock (s. d.) und Steck(en) (s. d.) andererseits. -stück als GT bezieht sich meist auf Grundstücke, die durch den BT spezifiziert werden; es schwingt hier, wie bei anderen Stück-Namen, auch die allgemeine Bedeutung ‚Acker, Feld, Land, Gartenland‘ mit, wobei die Teilbezeichnung für das Ganze steht (‚ein schönes Stück‘). Verschiedentlich begegnet in den FlN das Diminutiv Stückel. - Andere Stück-Namen sind hyperkorrekt aus den beiden anderen Namen entstanden, die ihrerseits zahlreiche Übergänge und Vermischungen aufweisen. Hierhin gehören wohl vor allem die Belege mit schwacher Flexion (Stücken) sowie diejenigen, deren Endung als Kollektivierungsanzeiger verstanden werden kann (Bieber, Dieburg, Froschhausen, Klein-Krotzenburg). Umgekehrt können über Senkung und Entrundung auch in diesen Lemmata einzelne Stück-Namen aufgegangen sein.

Hessischer Flurnamenatlas

Allmende

Karte 2

Stück

Karte 48

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Allmende-Stück: im Almen stück (Seckbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/464766_im-almen-stueck> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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