Stefan-Acker: der Stephan ackher
Beleg
Standard-Flurname
Stefan-Acker
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1654
Quelle
Meyer (1934): Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 1/1.
Weitere Belege
- 1654: der Stephan acker [Acker]
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 1/1., fol. 72'
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker im Untersuchungsraum über zweitausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (z.B. Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (z.B. Steinacker), nach der Größe und Form des Geländes (z.B. Langacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (z.B. Mühlacker) usw. In den frühen Belegen ist die Grenze zwischen Appellativ und Name manchmal noch fließend. Selten taucht Acker als BT oder Simplex auf.
Stefan
Zum PN und HeiligenN Stefan. Auch die historischen Belege aus Birklar scheinen, mit Verschlusslautbildung /f/ > /b/wie bei den älteren Gießener Belegen, hierher zu gehören. Die Stebes- Belege in Birklar konkurrieren mit mehrfachen <Strebi(n)s->-Schreibungen. Sofern das keine Verschreibungen oder Verlesungen sind, liegt ihnen am ehesten der FamN Strebe zu Grunde; denn Strebe F. ‚Stütze‘ ist erst seit dem 16. Jahrhundert belegt.
Südhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker in Südhessen über sechstausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (Wigantsacker, Schultheisenacker, Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (Steinacker, Rübenacker), nach der Größe und Form des Geländes (Langacker, Krummacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (Ackher beym drey dorn) usw. Die ältesten historischen Belege reichen bis ins 12. Jh. zurück (ad Langenacker, ad Obernacker CodLaur, Nr. 38 14), doch ist die Grenze zwischen Appellativ und Name in manchen frühen Belegen noch fließend (Raunheim 14. Jh. an der Herren Ackir). Relativ selten taucht Acker als BT, noch seltener als Simplex oder Diminutiv auf. Crumstadt weist die Kombination Acker + Furche auf; der GT in Groß-Bieberau/Ueberau (zusammengehörig) geht auf zersprochenes Rain (s. d.) zurück, da Au immer fem. ist.
Stefan
Zum PN und HeiligenN Stefan. Auch die historischen Belege aus Heppenheim scheinen, mit Verschlusslautbildung /f/ /b/, hierher zu gehören und nicht zu Stäbel spätlat. stabulum ‚Stall‘.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Stefan-Acker: der Stephan ackher (Aschbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/456933_der-stephan-ackher> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/456933