Krieg-Hecke: vor der krughecke

Historischer Beleg aus Wollstein  
Gemeinde
Waldkappel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Krieg-Hecke

Belegort

Belegtyp

historisch

Quelle

Staatsarchiv Marburg, Lager, - Stueck- und Steuerbuch, 1750

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘; bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein - wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s.d.), gebildet. Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auch forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich.

Krieg

Meist zum FamN Krieg, der im Raum mehrfach historisch bezeugt ist, z.B. auch durch das Ganerbengeschlecht der Krieg von Vetzberg für Gießen. Vereinzelt kann auch ahd. krieg, krêg ‚Beharrlichkeit, Hartnäckigkeit‘, mhd. kriec st. M. ‚Rechtsstreit, Streit, Kampf‘ zu Grunde liegen. Diese Vorkommen erinnern dann an Rechtsstreitigkeiten um Grundbesitz.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hecke

Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘, bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; niederer Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein- wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s. d.) gebildet (vgl. z. B. Eberstadt). Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auf forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich (s. Leeheim, Trebur). An Verkleinerungsformen erscheinen sowohl Heckel als auch die Weiterbildung Heckelchen.

Krieg

Meist - wie in Heppenheim, Ober-Kainsbach oder Ober-Laudenbach - zum FamN Krieg. Vereinzelt kann auch ahd. krieg, krêg ‚Beharrlichkeit, Hartnäckigkeit‘, mhd. kriec st. M. ‚Rechtsstreit, Streit, Kampf‘ zu Grunde liegen. Diese Namen erinnern dann an Rechtsstreitigkeiten um Grundbesitz.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Krieg-Hecke: vor der krughecke (Wollstein)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/447786_vor-der-krughecke> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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