Sohl-Rain: am sohlreine
Beleg
Standard-Flurname
Sohl-Rain
Belegort
Belegtyp
historisch
Quelle
?, Lager-, Stück- und Steuerbuch, 1746
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Rain
Zu ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein st. M. ‚begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren, Bodenerhöhung als Grenze, Abhang‘. - Vereinzelt kann auch ein PN namengebend sein, so bei der Reynewiesen 1489 in Oppenrod, wo gleichzeitig eine Reyne Elsen als Eigentümerin genannt wird (Eckhardt).
Sohl
Hauptsächlich zu Grunde liegt den Namen ahd. sol N. ‚sumpfige Stelle, Suhle, Lache‘, mhd. sol, söl st. N. M. ‚Kotlache, worin sich das Wild zu wälzen pflegt‘; dazu mhd. sul, sol st. F. ‚Salzwasser, -brühe‘. In diesen Fällen beziehen sich die Namen auf sumpfige Stellen. Bei manchen Vorkommen kann jedoch auch Sal, Sel ‚Salweide‘ (s. d.) zu Grunde liegen. Die Entwicklung in Lehnheim zeigt, dass auch Sadel (s. d.) die Grundlage für heutiges Sohl sein kann.
Südhessisches Flurnamenbuch
Rain
Zu ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein st. M. ‚begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren, Bodenerhöhung als Grenze, Abhang‘. Im Südhess. ist die Bedeutung ‚mit Gras bewachsener Abhang; steiler Abhang an der Längsseite von terrassenförmig am Hang liegenden Äckern‘ vorherrschend; mit ungefähr gleicher Bedeutung wird (in FlN seltener) das Wort Rech verwendet. Ein Wechsel von Rain und Rech in FlN kommt in Südhessen jedoch nur in Ausnahmefällen vor. Formen mit einfachem Stammvokal sind in der Mundart häufig, in schriftlichen Belegen selten (etwa in Götzenhain, Viernheim). Im Westen sind Vermischungen mit dem GewN Rhein möglich. In Babenhausen hat eine Umdeutung stattgefunden
Sohl
In den FlN haben sich Wörter unterschiedlicher Herkunft, aber mit ähnlicher Bedeutung so niedergeschlagen, dass eine klare Trennung nicht möglich ist: Hauptsächlich zu Grunde liegt den Namen ahd. sol N. ‚sumpfige Stelle, Suhle, Lache‘, mhd. sol, söl st. N. M. ‚Kotlache, worin sich das Wild zu wälzen pflegt‘; dazu mhd. sul, sol st. F. ‚Salzwasser, -brühe‘. In diesen Fällen beziehen sich die Namen auf sumpfige Stellen. Bei den umgelauteten Formen (Dietzenbach/Götzenhain, Hammelbach, Kleestadt) kann jedoch auch Sal, Seligenstadt ‚Salweide‘ (s. d.) zu Grunde liegen. Der Beleg aus Hirschhorn zeigt Kollektivierung.
Hessischer Flurnamenatlas
Rain
Karte 83
Sohl
Karte 116
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Sohl-Rain: am sohlreine (Oberrieden)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/433654_am-sohlreine> (aufgerufen am 27.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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