Sand-Lager-Statt: SANDLAGERSTATT

Rezenter Beleg aus Hopfelde  

Beleg

Standard-Flurname

Sand-Lager-Statt

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Lager

Zu ahd. legar, leger, legir ‚Lager, das Liegen‘, mhd. leger, läger st.N. ‚Lager; Lager der Tiere‘, nhd. Lager ‚Stelle zum Liegen, Ruheort; Feldlager; Tierlager‘. Die FlN verweisen meist auf schattige Plätze in der Gemeindeweide, wo während der Mittagshitze das Vieh lagerte.

Sand

Zu ahd. mhd. sant st. M. ‚Sand‘. Die Namen beziehen sich durchweg auf die Bodenbeschaffenheit. In Sandgruben und Sandkauten wurde Sand gegraben.

Statt

Hier nur GT. Zu ahd. stat, stad, mhd. stat st. F. ‚Ort, Stelle, Stätte‘; bezeichnet wie nhd. Stätte ‚eine Stelle, wo sich etwas befindet‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Lager

Zu ahd. legar, leger, legir ‚Lager, das Liegen‘, mhd. leger, läger st. N. ‚Lager; Lager der Tiere‘, nhd. Lager ‚Stelle zum Liegen, Ruheort; Feldlager; Tierlager‘. Die FlN verweisen meist auf schattige Plätze in der Gemeindeweide, wo während der Mittagshitze das Vieh lagerte. Der Name in Arheilgen dagegen erinnert an einen Ort, wo im frühen 18. Jh. vorübergehend Waldenser siedelten1. Die alte, bis ins 16. Jh. gebräuchliche Form leger hat sich im FlN aus Lautern bis heute bewahrt. In der Mundart wurden einige Namenformen durch Ausfall des binnenvokalischen /g/ kontrahiert (Lautern), z. T. mit Verdumpfung des Wurzelvokals (Arheilgen). Dadurch sind nicht mehr alle Namen eindeutig gegen Lehr (s. d.) abzugrenzen. Das gilt auch für die heutige Form des FlN in Bürstadt, die auch auf Lache2 (s. d.) zurückgehen könnte.

Sand

Zu ahd. mhd. sant st. M. ‚Sand‘. Die Namen beziehen sich durchweg auf die Bodenbeschaffenheit. In Sandgruben und Sandkauten wurde Sand gegraben; der Name Sandschließ in Groß-Gerau (und wohl auch in Erzhausen) bezieht sich offenbar auf eine Schließanlage des benachbarten Mühlbachs. Sprachlich auffällig sind die Diminutive und die .dd-losen Formen in Alsbach, Eberstadt, Jugenheim a. d. Bergstraße, Seeheim: Sie könnten auf eine Vermengung mit Sang (s. d.) verweisen. Dem Beleg in Haingrund entspricht mhd. santwerf st. M. ‚Sandhügel, Sandbank‘, möglicherweise als Grenzmarkierung (vgl. Koch1). Sandgabe (Viernheim) steht für eine minderwertige Gewann1, die nur Sand gibt, sofern es sich nicht um eine Entstellung aus *Sandgarbe ‚Abgabe auf sandigem Boden‘ handelt2.

Statt

Zu ahd. stat, stad, mhd. stat st. F. ‚Ort, Stelle, Stätte‘; bezeichnet wie nhd. Stätte ‚eine Stelle, wo sich etwas befindet‘.

Hessischer Flurnamenatlas

Lager

Karte 42

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Sand-Lager-Statt: SANDLAGERSTATT (Hopfelde)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/426322_sandlagerstatt> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/426322