Pflaster-Lache: AN DER PFLASTERLACHE
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Lache
Lache kann sich in FlN auf zwei verschiedene Sachverhalte beziehen: Lache 1: Zu ahd. lah st. M., lahha sw. F. ‚Lache, Sumpf, Wassergraben‘, mhd. lâ st. F., lache sw. st. F. ‚Lache, Pfütze, Sumpf, Sumpfwiese‘, nhd. Lache, ‚stehendes kleineres Gewässer, Pfuhl; sumpfige Wiese; niedrig gelegener, oft überschwemmter Landstrich; flache Geländevertiefung; stehendes Wasser in einem alten Flussbett‘. Lache 2: Zu mhd. lâche, lâchene sw. F., nhd. Lache ‚Einschnitt, Kerbe in den Grenzbaum oder -stein; Grenzzeichen‘. Zur Grenzmarkierung dienten im Mittelalter Einkerbungen in bestimmten, meist auffälligen und hochwüchsigen Bäumen (mhd. lâchboum st. M. ‚Grenzbaum‘) oder Steinen (mhd. lâchstein st. M. ‚Grenzstein‘). Im Untersuchungsgebiet scheint durchweg die Bedeutung Lache 1 namengebend zu sein. Dabei bezieht sich der Name in Einzelfällen sogar auf ein fließendes Gewässer wie im Falle der Oberlache in Gießen-Wieseck. Nur in einigen Namen mit Lache als BT könnte auch eine Grenzmarkierung Anlass zum Namen gegeben haben.
Pflaster
Zu ahd. pflaster ‚Mörtel, Estrich, Heilpflaster‘, mhd. phlaster st. M. ‚Heilpflaster, Mörtel, Zement, zementierter oder mit Steinen belegter Fußboden‘, einer Entlehnung aus lat. emplastrum ‚Wundpflaster, Bindemittel für Steinbau‘. Namengebend war ein Straßenbelag aus Pflastersteinen, mit dem Wege, besonders wichtige Fernwege, an kritischen Stellen befestigt wurden. Über die Zeitstellung der Wege ist damit nichts ausgesagt. Pflasteräcker und -wiesen verweisen auf Flurstücke, die an den gepflasterten Weg angrenzten.
Südhessisches Flurnamenbuch
Pflaster
Zu ahd. pflaster ‚Mörtel, Estrich, Heilpflaster‘, mhd. phlaster st. M. ‚Heilpflaster, Mörtel, Zement, zementierter oder mit Steinen belegter Fußboden‘, einer Entlehnung aus lat. emplastrum ‚Wundpflaster, Bindemittel für Steinbau‘. Namengebend war ein Straßenbelag aus Pflastersteinen, mit dem Wege, oft wichtige Fernwege, an kritischen Stellen befestigt wurden. Über die Zeitstellung der Wege ist damit nichts ausgesagt. Nur in Einzelfällen gehen sie auf Römerstraßen zurück. Pflasteräcker und -wiesen verweisen auf Flurstücke, die an den gepflasterten Weg angrenzten.
Hessischer Flurnamenatlas
Lache
Karte 108
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Pflaster-Lache: AN DER PFLASTERLACHE (Grebendorf)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/421539_an-der-pflasterlache> (aufgerufen am 28.11.2025)
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