Junker-Rain: AM JUNKERSRAIN [junkerschrain]

Rezenter Beleg aus Grebendorf  
Gemeinde
Meinhard
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Junker-Rain

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Junker

Zu mhd. junc-herre sw. M. ‚junger Herr, junger (noch nicht Ritter gewordener Adliger, Novize in einem Kloster‘. Seit dem 16. Jahrhundert die kontrahierte Form Junker. Die Namenüberlieferung setzt aber bereits im 15. Jahrhundert ein. In FlN tritt Junker im BT teils aus der Wortbedeutung abgeleitet auf, teils als Titel in Verbindung mit RufN (Junker Andreas, Hans), teils in Verbindung mit ortsansässigen Adelsfamilien (Riedesel, Schlaun, Weitershaus).

Rain

Zu ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein st. M. ‚begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren, Bodenerhöhung als Grenze, Abhang‘. - Vereinzelt kann auch ein PN namengebend sein, so bei der Reynewiesen 1489 in Oppenrod, wo gleichzeitig eine Reyne Elsen als Eigentümerin genannt wird (Eckhardt).

Südhessisches Flurnamenbuch

Junker

Zu mhd. junc-herre sw. M. ‚junger Herr, junger (noch nicht Ritter gewordener) Adliger, Novize in einem Kloster‘. Seit dem 16. Jh. überwiegt die kontrahierte Form Junker. Die Namenüberlieferung setzt aber bereits Ende des 15. Jh.s ein. In FlN tritt Junker im BT teils aus der Wortbedeutung abgeleitet auf, teils als Titel in Verbindung mit Namen. Als Femininum erscheint daneben Junkerin (Mümling-Grumbach). Die Belege erinnern an Flurstücke, die sich im Besitz meist ortsansässiger Adelsfamilien befanden.

Rain

Zu ahd. rein ‚Schutzwehr; Rain, Ackergrenze‘, mhd. rein st. M. ‚begrenzende Bodenerhöhung, Rain‘, nhd. Rain ‚Grenzstreifen zwischen zwei Äckern oder Fluren, Bodenerhöhung als Grenze, Abhang‘. Im Südhess. ist die Bedeutung ‚mit Gras bewachsener Abhang; steiler Abhang an der Längsseite von terrassenförmig am Hang liegenden Äckern‘ vorherrschend; mit ungefähr gleicher Bedeutung wird (in FlN seltener) das Wort Rech verwendet. Ein Wechsel von Rain und Rech in FlN kommt in Südhessen jedoch nur in Ausnahmefällen vor. Formen mit einfachem Stammvokal sind in der Mundart häufig, in schriftlichen Belegen selten (etwa in Götzenhain, Viernheim). Im Westen sind Vermischungen mit dem GewN Rhein möglich. In Babenhausen hat eine Umdeutung stattgefunden1.

Hessischer Flurnamenatlas

Rain

Karte 83

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Junker-Rain: AM JUNKERSRAIN (Grebendorf)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/421464_am-junkersrain> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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