Pfarr-Ecke: IN DER PFARRECKE
Weitere Belege
- in der pfarrecke
Staatsarchiv Marburg, Flurbuch, Ende 18. Jahrhundert
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Ecke
Zu ahd. egga ‚Schneide, Spitze, Ecke‘, mhd. ecke st. sw. F. ‚Spitze, Ecke, Kante, Winkel‘. Der Name bezieht sich teils auf die Lage, teils auf den Grundriss der Flurstücke. Neben der femininen Form ist auch das Neutrum Eck verbreitet. Es tritt erst in nhd. Zeit auf und ist mit Ecke bedeutungsgleich.
Pfarr
Zu ahd. pfarra, mhd. pharre st. sw. F. ‚Sprengel, Pfarrkirche‘. Das Wort ist vermutlich eine Entlehnung aus spätlat. par(r)ochia, ‚Gesamtheit der unter einem Bischof stehenden Christen, Diözese‘, dann ‚Pfarrsprengel einer Bischofsstadt‘. Die FlN verweisen auf Grundbesitz der Pfarreien. Soweit ihn der Pfarrer nicht selbst nutzte, wurde er verpachtet und diente so der finanziellen Unterhaltung der Pfarrei.
Südhessisches Flurnamenbuch
Pfarr
Zu ahd. pfarra, mhd. pharre st. sw. F. ‚Sprengel, Pfarrkirche‘. Das Wort ist vemutlich eine Entlehnung aus spätlat. par(r)ochia ‚Gesamtheit der unter einem Bischof stehenden Christen, Diözese‘, dann ‚Pfarrsprengel einer Bischofsstadt‘. Davon abgeleitet, nach dem Muster von Propstei, Kaplanei, ist gleichbedeutendes Pfarrei. Die FlN verweisen auf Grundbesitz der Pfarreien. Soweit ihn der Pfarrer nicht selbst nutzte, wurde er verpachtet und diente so der finanziellen Unterhaltung der Pfarrei. Die Belege erscheinen vereinzelt seit der Mitte des 15. Jh.s (Babenhausen, Lorsch, Pfungstadt) und sind jünger als vergleichbares Pfaffe (s. d.).
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Pfarr-Ecke: IN DER PFARRECKE (Frieda)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/419797_in-der-pfarrecke> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/419797