Benn-Tal: vorm benthal
Beleg
Standard-Flurname
Benn-Tal
Belegort
Belegtyp
historisch
Quelle
Staatsarchiv Marburg, Flurbuch, Ende 18. Jahrhundert
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Tal
Zu ahd. mhd. tal st.N. st. M. ‚Tal, Niederung, zwischen Anhöhen liegendes Tiefland‘. Wie nhd. als Bezeichnung der relativen Lage für tiefer gelegenes Gelände.
Südhessisches Flurnamenbuch
Benn
Benn gehört als Nebenform zu ahd. biunta, mhd. biunde st. sw. F., nhd. Beune, Beunde ‚eingehegtes Grundstück‘. Es bezeichnet ursprünglich wohl aus der Allmende herausgenommenes, gehegtes Sonderland, das vornehmlich dem Anbau von Sonderkulturen wie Flachs, Rüben u. ä. vorbehalten war. Der diphthongierten Standardform Beune entspricht im hess. Monophthonggebiet langvokalisches /biːne/ u. ä. Daneben muss früh eine kurzvokalische Nebenform *binde bestanden haben, die teils zu Binde und - gesenkt - zu Bende führte, meist aber durch Assimilation von /nd/ zu /n(n)/ die Formen Binn und Benn ergab. Nur die Diminutivformen entziehen sich einer sicheren Deutung, denn in Namen wie Bändches kann auch nhd. Band, binden zu Grunde liegen. Es müsste sich dann um ein Flurstück handeln, das sich bandartig ausstreckt. Vereinzelt kann auch ein FamN vorliegen
Tal
Zu ahd. mhd. tal st. N. st. M. ‚Tal, Niederung, zwischen Anhöhen liegendes Tiefland‘. Wie nhd. als Bezeichnung der relativen Lage für tiefer gelegenes Gelände. Die Thaler-Belege in Dornheim und Mosbach zeigen vermutlich eine sekundäre Pluralbildung. Die Abgrenzung zu Dohl ‚Abzugsgraben‘ ist wegen der mundartlichen Hebung von /ɑ/ > /o/ in Tal nicht immer sicher.
Hessischer Flurnamenatlas
Benn
Karte 15
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Benn-Tal: vorm benthal (Frieda)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/419657_vorm-benthal> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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