Schind-Kuhle: auf der schindekuhlen
Beleg
Standard-Flurname
Schind-Kuhle
Belegort
Belegtyp
historisch
Quelle
Staatsarchiv Marburg, Kataster, 1745, 1750
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Schind
Den Namen liegt das starke Verb schinden, ahd. skinten, skinden, mhd. schinden, schinten ‚enthäuten, schälen‘ bzw. die davon abgeleitete Tätigkeitsbezeichnung Schinder ‚Abdecker‘, mhd. schinder st. M. ‚Rindenschäler, Schlächter; Straßenräuber‘ zu Grunde. Der bei weitem vorherrschende Sachbezug in mittelhess. FlN ist die Abdeckerei, sind besonders die Orte, wo das tote Vieh bearbeitet und die Tierreste und Kadaver vergraben wurden. Ein Bezug zur Tätigkeit des Rindenschälens ist nirgends nachweisbar. Sprachlich weisen viele Schind-Namen Assimilation /nd/ > /n/ auf. - Der FlN Schind(e)gaul bezieht sich auf schwer zu bearbeitende Landstücke, auf denen das Pferd ‚geschunden‘ werden musste. Das namengebende Motiv für Schindbock ist unklar; es sei denn, es handle sich um eine Kürzung von Schindelbock ‚Holzgestell zum Zuschneiden der Schindel‘.
Hessischer Flurnamenatlas
Kuhle
Karte 94
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schind-Kuhle: auf der schindekuhlen (Ellingerode)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/416852_auf-der-schindekuhlen> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/416852