Schind-Kuhle: auf der schindekuhlen

Historischer Beleg aus Ellingerode  
Gemeinde
Witzenhausen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Schind-Kuhle

Belegort

Belegtyp

historisch

Quelle

Staatsarchiv Marburg, Kataster, 1745, 1750

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Schind

Den Namen liegt das starke Verb schinden, ahd. skinten, skinden, mhd. schinden, schinten ‚enthäuten, schälen‘ bzw. die davon abgeleitete Tätigkeitsbezeichnung Schinder ‚Abdecker‘, mhd. schinder st. M. ‚Rindenschäler, Schlächter; Straßenräuber‘ zu Grunde. Der bei weitem vorherrschende Sachbezug in mittelhess. FlN ist die Abdeckerei, sind besonders die Orte, wo das tote Vieh bearbeitet und die Tierreste und Kadaver vergraben wurden. Ein Bezug zur Tätigkeit des Rindenschälens ist nirgends nachweisbar. Sprachlich weisen viele Schind-Namen Assimilation /nd/ > /n/ auf. - Der FlN Schind(e)gaul bezieht sich auf schwer zu bearbeitende Landstücke, auf denen das Pferd ‚geschunden‘ werden musste. Das namengebende Motiv für Schindbock ist unklar; es sei denn, es handle sich um eine Kürzung von Schindelbock ‚Holzgestell zum Zuschneiden der Schindel‘.

Hessischer Flurnamenatlas

Kuhle

Karte 94

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schind-Kuhle: auf der schindekuhlen (Ellingerode)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/416852_auf-der-schindekuhlen> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/416852