Sode-Galle: Sode-Galle [sodegall]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Galle
Im FlN Galle haben sich vermutlich zwei voneinander unabhängige Bildungen miteinander vermischt. Zum einen ahd. galla, mhd. galle sw. F. ‚Galle (als Körperflüssigkeit)‘, ein germanisches Erbwort, das zu idg. *ghel- ‚gelb‘ gehört, und zum anderen spätmhd. galle sw. F. ‚Geschwulst‘, eine Entlehnung aus lat. galla ‚Gallapfel‘. Vorherrschendes Benennungsmotiv dürfte wohl eine fehlerhafte, geschwulstartige Stelle im Bodengrund gewesen sein. Das Element des Feuchten, Flüssigen, des Wasserhaltigen käme dann durch die Vermischung mit Galle als Körperflüssigkeit zustande.
Sode
Mhd. sôte sw. M. ‚das Wallen, Aufwallen‘ bezieht sich nicht nur auf Wasserquellen, sondern in FlN auch auf sumpfige Stellen in Feld und Wiese allgemein. Da auch Sutter (s. Setterich) sich auf vergleichbare Sachverhalte bezieht, haben sich die Namenformen vermengt.
Südhessisches Flurnamenbuch
Galle
Im FlN Galle haben sich vermutlich zwei voneinander unabhängige Bildungen miteinander vermischt. Zum einen ahd. galla, mhd. galle sw. F. ‚Galle (als Körperflüssigkeit)‘, ein germanisches Erbwort, das zu idg. *g hel- ‚gelb‘ gehört, und zum anderen spätmhd. galle sw. F. ‚Geschwulst‘, eine Entlehnung aus lat. galla ‚Gallapfel‘. Vorherrschendes Benennungsmotiv dürfte wohl eine fehlerhafte ‚geschwulstartige‘ Stelle im Bodengrund gewesen sein. Das Element des Feuchten, Flüssigen (etwa in Gallborn und auch in Gallenbach) käme dann durch die Vermischung mit Galle als Körperflüssigkeit hinzu.
Hessischer Flurnamenatlas
Galle
Karte 118
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Sode-Galle: Sode-Galle (Diemerode)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/415777_sode-galle> (aufgerufen am 26.11.2025)
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