Krieg-Acker: in krigsackern
Beleg
Standard-Flurname
Krieg-Acker
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1518
Quelle
Kunz, Rudolf: Malcher Gemarkung und Flurnamen. o.O. o.J. (MS).
Weitere Belege
- KRIEGSACKER
- 1518: In krigs ackern [Weingarten]
Staatsarchiv Darmstadt, C 4, Seeheim Nr. 1., fol. 63' - 1550: Kriegesacker
Kunz, Rudolf: Malcher Gemarkung und Flurnamen. o.O. o.J. (MS). - 1655: vom Kriegs Acker vgl griesacker
Staatsarchiv Darmstadt, C 2, Nr. 26/2., fol. 18' - 1656: Griesacker
Kunz, Rudolf: Malcher Gemarkung und Flurnamen. o.O. o.J. (MS). - 19. Jahrhundert, kopial 20. Jahrhundert: Crisacker
Staatsarchiv Darmstadt, O 61, Buxbaum. Konv. 1.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker im Untersuchungsraum über zweitausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (z.B. Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (z.B. Steinacker), nach der Größe und Form des Geländes (z.B. Langacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (z.B. Mühlacker) usw. In den frühen Belegen ist die Grenze zwischen Appellativ und Name manchmal noch fließend. Selten taucht Acker als BT oder Simplex auf.
Krieg
Meist zum FamN Krieg, der im Raum mehrfach historisch bezeugt ist, z.B. auch durch das Ganerbengeschlecht der Krieg von Vetzberg für Gießen. Vereinzelt kann auch ahd. krieg, krêg ‚Beharrlichkeit, Hartnäckigkeit‘, mhd. kriec st. M. ‚Rechtsstreit, Streit, Kampf‘ zu Grunde liegen. Diese Vorkommen erinnern dann an Rechtsstreitigkeiten um Grundbesitz.
Südhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker in Südhessen über sechstausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (Wigantsacker, Schultheisenacker, Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (Steinacker, Rübenacker), nach der Größe und Form des Geländes (Langacker, Krummacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (Ackher beym drey dorn) usw. Die ältesten historischen Belege reichen bis ins 12. Jh. zurück (ad Langenacker, ad Obernacker CodLaur, Nr. 38 14), doch ist die Grenze zwischen Appellativ und Name in manchen frühen Belegen noch fließend (Raunheim 14. Jh. an der Herren Ackir). Relativ selten taucht Acker als BT, noch seltener als Simplex oder Diminutiv auf. Crumstadt weist die Kombination Acker + Furche auf; der GT in Groß-Bieberau/Ueberau (zusammengehörig) geht auf zersprochenes Rain (s. d.) zurück, da Au immer fem. ist.
Krieg
Meist - wie in Heppenheim, Ober-Kainsbach oder Ober-Laudenbach - zum FamN Krieg. Vereinzelt kann auch ahd. krieg, krêg ‚Beharrlichkeit, Hartnäckigkeit‘, mhd. kriec st. M. ‚Rechtsstreit, Streit, Kampf‘ zu Grunde liegen. Diese Namen erinnern dann an Rechtsstreitigkeiten um Grundbesitz.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Krieg-Acker: in krigsackern (Malchen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/411145_in-krigsackern> (aufgerufen am 28.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/411145