Katze-Kamp: AM KATTENKUMP
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Kamp
Da nur der Typ Bohnenkamp belegt ist, scheint es sich im Untersuchungsgebiet um eine auf diese Komposition beschränkte Verwendung von Kamp zu handeln. Kamp geht auf mittelniederdt. kamp st. M. ‚Landstück, insbes. eingefriedetes Stück Landes, Weide- oder Ackerland‘, auch ‚gehegtes Waldstück‘ bzw. seine Varianten kämpe und kampf zurück. Dieses Appellativ wird als Entlehnung aus lat. campus ‚Feld‘ betrachtet, doch ist das bis etwa 1500 nicht im hochdt. Sprachraum bezeugte Wort mit lat. campus vielleicht doch eher nur urverwandt.
Katze
Zu ahd. kazza ‚Katze‘, kazzo ‚Katze, Kater‘, mhd. katze sw. F. ‚Katze‘. Die Namen beziehen sich entweder auf das Tier; dann erinnern sie an das Vorkommen von (Wild)Katzen, vor allem in abgelegenen, bewaldeten Gemarkungsteilen (wie Katzenwinkel), an die Geländeform (wie Katzenkopf, Katzenrain) oder an die Eigenschaften des Tieraufenthalts (wie Katzenmusik). Da auch die Verwendung von Katze für Geringes oder Wertloses belegt ist, können sich die Namen auch auf die Kleinheit oder Wertlosigkeit des Objektes beziehen. wie bei den Katzenbächen (s.d.).
Südhessisches Flurnamenbuch
Kamp
Die Namen gehen teilweise auf mittelniederdt. kamp st. M. ‚Landstück, insbes. eingefriedetes Stück Landes, Weide- oder Ackerland‘, auch ‚gehegtes Waldstück‘ bzw. seine Varianten kämpe und kampf zurück. Dieses Appellativ wird als Entlehnung aus lat. campus ‚Feld‘ betrachtet, doch ist das bis etwa 1500 nicht im hochdt. Sprachraum bezeugte Wort vielleicht doch eher nur mit lat. campus urverwandt. Allerdings können die älteren Belege in Gernsheim und Seligenstadt, die wie die übrigen südhess. Kamp-Namen weitab vom nördlichen Hauptverbreitungsgebiet liegen, vereinzelte Entlehnungen nach lateinischem Vorbild sein. In Jugenheim a. d. Bergstraße liegt BesitzerN nach der dort im 17. Jh. nachgewiesenen Familie Kempff vor
Katze
Zu ahd. kazza ‚Katze‘, kazzo ‚Katze, Kater‘, mhd. katze sw. F. ‚Katze; Belagerungswerkzeug‘. Der vermutlich kleinere Teil der Belege kann auf das ehemalige Vorkommen von Wildkatzen bezogen sein (Katzenloch, Katzenwinkel ). Vereinzelt liegen auch FormN vor (Katzenkopf Rosengarten; Katzenbuckel Bürstadt, Eberstadt, Hainst(OFK), WGesäß; Im Katzenschwanz Erfelden, Gernsheim, Wersau; Im Katzenhirn, Bauschheim). Häufiger wird Katze aber nur für minderwertige, wenig fruchtbare oder besonders kleine Flurstücke verwendet. Für Katzenstein (Raidelbach, Hering, auch Lengfeld?) ist dagegen eher an eine Bezeichnung für Versteinerungen vorzeitlicher Tiere oder an Grenzsteine zu denken. Umgedeutet ist wohl der Name Am Katzenpfad aus Sprendlingen, der aus Katholischer Weg entstellt sein soll
Hessischer Flurnamenatlas
Kamp
Karte 13
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Katze-Kamp: AM KATTENKUMP (Willingen (Upland))“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/410991_am-kattenkump> (aufgerufen am 28.11.2025)
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