Atzel-Pfuhl: im atzelpfuhl

Historischer Beleg aus Schmittlotheim  
Gemeinde
Vöhl
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Atzel-Pfuhl

Belegort

Belegtyp

historisch

Quelle

Staatsarchiv Marburg, Flurbuch, Mitte 18. Jahrhundert

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Atzel

Hess. Atzel ‚Elster‘, mhd. atzel sw. F. führen mit einer /l/-Erweiterung, die sonst bei Koseformen von PN häufig ist, auf ahd. agaza zurück. Dies ist, wieder nach dem Muster von PN, eine Koseform der Vollform ahd. agalstra, mhd. agelster sw. F. ‚Elster‘.

Pfuhl

Zu ahd. pfuol, mhd. phuol st. M. ‚Pfuhl, Sumpf, Suhle‘. Wie nhd. Pfuhl zumeist eine Bezeichnung für Wasserlachen und kleinere stehende Gewässer. In Verbindung mit -acker, -wiese weisen die Namen allgemein auf feuchte Bodenverhältnisse hin. Dabei geht die mundartliche Variante /poul/ auf monophthongiertes /uo/ in mhd. phuol zurück (mit weitergehender Diphthongierung /u:/ > /ou/).

Südhessisches Flurnamenbuch

Atzel

Südhess. Atzel ‚Elster‘, mhd. atzel sw. F. führen mit einer l-Erweiterung, wie sie sonst bei Koseformen von PN häufig ist, auf ahd. agaza zurück. Dieses ist, wieder nach dem Muster von PN, eine Koseform der Vollform ahd. agalstra, mhd. agelster sw. F. ‚Elster‘.

Pfuhl

Zu ahd. pfuol, mhd. phuol st. M. ‚Pfuhl, Sumpf, Suhle‘. Wie nhd. Pfuhl zumeist eine Bezeichnung für Wasserlachen und kleinere stehende Gewässer. Daneben steht in Südhessen auch die Bedeutung ‚Jauche, Jauchetümpel‘. Die FlN sind aber fast immer auf die ursprünglichere Bedeutung bezogen. In Verbindung etwa mit -acker, -wiese weisen die Namen allgemein auf feuchte Bodenverhältnisse hin. Dabei geht die mundartliche Variante Pu(h)l auf monophthongiertes /uo/ in mhd. phuol zurück (mit weiter gehender Senkung zu Po(h)l). Für den Namen in Seeheim wird Herkunft aus einem PN Pühler, Püler vermutet1, doch spricht der älteste Beleg, mit hiatustilgendem /v/, eher für die Verbindung mit dem Appellativ Pfuhl und einer -er-Ableitung.

Hessischer Flurnamenatlas

Pfuhl

Karte 111

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Atzel-Pfuhl: im atzelpfuhl (Schmittlotheim)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/404138_im-atzelpfuhl> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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