Salz-Kopf: Salz-Kopf [salzkopp]

Rezenter Beleg aus Harbshausen  
Gemeinde
Vöhl
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Salz-Kopf

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Kopf

Zu ahd. kopf ‚Becher, Hinterkopf‘, mhd. kopf st. M. ‚Becher, Hirnschale, Haupt‘, wohl einer Entlehnung aus lat. cûpa, cuppa ‚Becher‘. Daneben steht der Diminutiv Köpfchen. (1) In den FlN kann die Bedeutung ‚kleine Erderhöhung, rundlicher Hügel, Bergkuppe‘, aber auch ‚äußerstes Ende‘ und in diesem Sinne ‚der an der Schmalseite eines Ackers angrenzende Nachbarsacker‘ und wohl auch ‚Pflugwendestelle‘ vorliegen. (2) In Verbindung mit Tierbezeichnungen im BT wie Esel-, Gans-, Gaul, Hase- handelt sich es sich hingegen um FormN nach der Grundstücksform.

Salz

Die Namen hängen mit nhd. Salz, ahd. mhd. salz st.N. zusammen. In den meisten Fällen ist die salzhaltige Beschaffenheit des Bodens oder des Gewässers namengebend. Es können aber auch Abgaben in Form von Salz, die auf den Grundstücken gelegen haben, namengebend gewesen sein. In Watzenborn-Steinberg könnte nach dem ältesten Beleg Umdeutung aus zu mhd. sulze, sulz st. sw. F. ‚Salzwasser‘ (s.d.) vorliegen.

Südhessisches Flurnamenbuch

Kopf

Zu ahd. kopf ‚Becher, Hinterkopf‘, mhd. kopf st. M.Becher, Hirnschale, Haupt‘, wohl einer Entlehnung aus lat. c¿pa, cuppa ‚Becher‘. Daneben steht das Diminutiv Köpfchen. In den FlN kann die Bedeutung ‚kleine Erderhöhung, rundlicher Hügel, Bergkuppe‘, aber auch ‚äußerstes Ende‘ und in diesem Sinne ‚der an der Schmalseite eines Ackers angrenzende Nachbarsacker‘ und wohl auch ‚Pflugwendestelle‘ vorliegen (Wallerstädten). Da die Bedeutung ‚Kopf, Haupt‘ als Hauptbedeutung noch jung ist, treten auch die FlN mit einer Ausnahme erst rezent hervor. Beim ältesten Beleg (Lindenfels, 1774) handelt es sich um eine Hangburg am Südhang des Schenkenbergs1.

Salz

Alle Namen hängen, wenn auch in unterschiedlicher Weise, mit nhd. Salz, ahd. mhd. salz st. N. zusammen (außer dem mündlichen Beleg in Reinheim, der wohl auf einen ÜberN zurückgeht, und dem historischen FamN in Altheim). In den meisten Fällen ist die salzhaltige Beschaffenheit des Bodens oder des Gewässers namengebend. Das gilt auch für den FlN Salzlache, der sich allerdings über die Zwischenform Salzlack(e) ‚Brühe zur Fleischpökelung‘ mit dem Namen Salzlecke vermengt1. Der bezieht sich seinerseits auf Orte, wo dem Wild Salz(steine) zum Lecken angeboten werden. Auch die Salztröge dienten wohl diesem Zweck. Andere Namentypen erinnern an Salzhandel (Biebesheim am Rhein: mhd. salzkouf st. M. ‚Salzhandel‘), besonders aber auch an Abgaben in Form von Salz, die auf Grundstücken lagen: Hierher gehören die meisten der mit -acker, -wingert, -hecke gebildeten FlN.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Salz-Kopf: Salz-Kopf (Harbshausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/387960_salz-kopf> (aufgerufen am 26.11.2025)

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