Mühle-Teich: ueber dem muehlenteich

Historischer Beleg aus Böhne  
Gemeinde
Edertal
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Mühle-Teich

Belegort

Belegtyp

historisch

Quelle

Staatsarchiv Marburg, Messregister, 1758

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Mühle

Zu ahd. mulî, mulin ‚(mit Wasserkraft betrieben) Mühle, Mühlstein‘, mhd. mül, müle st. sw. F. ‚Mühle‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. molina. Die mündlichen Formen haben oft die Form /me(:)n/, wobei das /n/ entweder aus der Flexion stammt: *an der müh(le)n oder durch /n/-/l/-Dissimilation entstanden ist. Namengebend waren meist Wassermühlen sowie die zu ihrem Betrieb notwendigen technischen Anlagen wie etwa Wassergräben und Stauwehre. Auf den Mühlwegen wurden Getreide und das gemahlene Mehl transportiert. Nur in einem Beleg steckt erkennbar ein FamN: Mühlhansenroth in Langd gehört zum PN Hans Mühl als ÜberN ‚der an/von der Mühle‘.

Teich

Zu ahd. tîh ‚Deich, Damm‘, mhd. tîch st. M. ‚Deich, Damm; Teich, Fischteich‘, seit dem 13. Jahrhundert auch bezeugt als Bezeichnung für kleine Trockentäler ohne Wasserlauf. Nhd. Deich ist im Grunde nur die ursprüngliche niederdt. Entsprechung von nhd. Teich, doch haben die Wörter unterschiedliche Bedeutungen angenommen. In Mittelhessen gilt Deich gleichermaßen für die Bedeutungen ‚Flussdamm, Bodenmulde‘ und ‚Teich, Weiher‘.

Südhessisches Flurnamenbuch

Mühle

Zu ahd. mulî, mulin ‚(mit Wasserkraft betriebene) Mühle, Mühlstein‘, mhd. mül, müle st. sw. F. ‚Mühle‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. molīna. Namengebend waren Wassermühlen sowie die zu ihrem Betrieb notwendigen technischen Anlagen wie etwa Wassergräben (Mühlgräben) und Stauwehre (Mühlwehr). Mühlwehr steckt möglicherweise auch in Müllwert (Biebesheim am Rhein). Millert, Müllert sind vermutlich wie Bangert aus Baum-garten Zusammenrückungen aus Mühl-garten. Auf den Mühlwegen wurden Getreide und das gemahlene Mehl transportiert. Müllenrad (in Nieder-Roden) gehört nicht zu Mühlrad, sondern ist zu den -rod-Namen mit PN als BT zu stellen. Unklar ist der GT des Belegs aus Winterkasten.

Teich

Zu ahd. tîh ‚Deich, Damm‘, mhd. tîch st. M. ‚Deich, Damm; Teich, Fischteich‘, seit dem 13. Jh. auch bezeugt als Bezeichnung für kleine Trockentäler ohne Wasserlauf. Nhd. Deich ist im Grunde nur die ursprüngliche niederdt. Entsprechung von nhd. Teich, doch haben die Wörter unterschiedliche Bedeutungen angenommen. In Südhessen gilt Deich gleichermaßen für die Bedeutungen ‚Flussdamm, Bodenmulde‘ und ‚Teich, Weiher‘. Die neueren Namenbelege für Teich werden teils die Bedeutung ‚Teich, Weiher‘ widerspiegeln, können teils aber auch hyperkorrekte Schreibungen sein. Es ist daher im Einzelnen nur durch Sachprobe zu entscheiden, welche der drei möglichen Bedeutungen namengebend war1.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Mühle-Teich: ueber dem muehlenteich (Böhne)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/377039_ueber-dem-muehlenteich> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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