Rabe-Koppe: AN DER RABEN KOPPE

Rezenter Beleg aus Battenhausen  

Beleg

Standard-Flurname

Rabe-Koppe

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Koppe

Wohl eine katasteramtliche Bildung zu nhd. Kuppe, Koppe ‚stumpfe, runde Erhebung‘ in Umdeutung von Kopf (s.d.) oder gebrauchsüblichem Köppel (s.d.).

Rabe

Zu ahd. raban, mhd. raben, rabe st. M. ‚Rabe‘, womit gleichermaßen Raben- wie (die häufigeren) Saatkrähen bezeichnet werden. Benennungsmotiv ist in der Regel wohl das zahlreiche Vorkommen der Vögel, ein Rabennest (Königsberg) oder bildlich die an einen Rabenschwanz erinnernde Grundstücksform (Lützellinden). Der Rabenstein in Salzböden ist ein Stein am Weg zur Schmelzmühle. - Vermengung mit dem FamN Rab(e) (s. d.) ist möglich.

Südhessisches Flurnamenbuch

Rabe

Zu ahd. raban, mhd. raben, rabe st. M. ‚Rabe‘, womit in Südhessen gleichermaßen Raben- wie (die häufigeren) Saatkrähen bezeichnet werden. Benennungsmotiv ist in der Regel wohl das zahlreiche Vorkommen der Vögel. Als Rabenstein bezeichnete man oft den Galgen; vielleicht beziehen sich auch Rabenbaum und Rabentisch mitunter auf Hinrichtungsstätten. Inwiefern in einigen zusammengesetzten Namen der BT (etwa in Hofheim?) auf ahd. râba, mhd. rabe, rappe sw. F., fnhd. rabe, rube ‚Rübe‘, eine Entlehnung aus lat. rāpa bzw. rāpum ‚Rübe‘ zurückgeht, ist nicht zu entscheiden. Die Belege in Ober-Beerbach zeigen eine Umdeutung von Rabennest zu Räubernest im Sinne von ‚Schlupfwinkel diebischen Gesindels‘1.

Hessischer Flurnamenatlas

Koppe

Karte 78

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Rabe-Koppe: AN DER RABEN KOPPE (Battenhausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/375466_an-der-raben-koppe> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/375466