Geld-Hecke: GELDHECKE
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Geld
Zu ahd. gelt ‚Abgabe, Steuer, Zins; Ertrag‘, mhd. gelt st. N. M. ‚Entgelt, Lohn, Opfer‘. Das Benennungsmotiv in Verbindung mit Galle ist unklar.
Hecke
Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘; bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein - wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s.d.), gebildet. Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auch forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich.
Südhessisches Flurnamenbuch
Geld
Teils wohl ursprünglich, teils aber nur umgedeutet und bezogen auf ahd. gelt ‚Abgabe, Steuer, Zins; Ertrag‘, mhd. gelt st. N. M. ‚Entgelt, Lohn, Opfer‘. Am ehesten hierher gehört der Name Geldloch in Birkenau und Wald-Amorbach, der vermutlich auf einer Sage von einem vergrabenen Schatz beruht. Die Geldäcker können auf gutes, ertragreiches Land verweisen, das Geld einbringt, oder an die auf ihnen lastenden Abgaben erinnern. Sie können auch, wie in Ober-Mumbach, auf älteres Goldacker zurückgehen. Geltbirnbaum (Worfelden) ist wohl eine Verschreibung für Gelbbirnbaum.
Hecke
Zu ahd. hegga ‚Wall, Schanze‘, mhd. hecke, hegge, heck st. sw. F. ‚Hecke‘, bedeutet in den westmitteldt. Dialekten nicht nur ‚lebender Zaun‘, sondern auch ‚Gebüsch, Gestrüpp; niederer Buschwald‘. Die FlN beziehen sich in erster Linie auf künstlich gezogene, lebende Umzäunungen, die zur Eingrenzung von Flurstücken oder, in älterer Zeit, zur klein- wie großräumigen Befestigung dienten: Dörfer und Gehöfte waren oft von Hainbuchenzäunen umgeben, Landwehren aus undurchdringlichen Heckenstreifen, sog. Gebücken (s. d.) gebildet (vgl. z. B. Eberstadt). Daneben verweisen viele Namen aber auch auf einzeln stehendes Strauchwerk und Dorngestrüpp in der Feldflur, vor allem aber auf forstlich genutzte Waldstücke mit Busch- oder Niederwald. Bei den älteren Namen ist eine sichere Unterscheidung zwischen Hecke und dem verwandten Hege nicht immer möglich (s. Leeheim, Trebur). An Verkleinerungsformen erscheinen sowohl Heckel als auch die Weiterbildung Heckelchen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Geld-Hecke: GELDHECKE (Affoldern)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/372666_geldhecke> (aufgerufen am 25.11.2025)
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