Mühle-Ufer: MUEHLENUFER [muellenouwer]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Mühle
Zu ahd. mulî, mulin ‚(mit Wasserkraft betrieben) Mühle, Mühlstein‘, mhd. mül, müle st. sw. F. ‚Mühle‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. molina. Die mündlichen Formen haben oft die Form /me(:)n/, wobei das /n/ entweder aus der Flexion stammt: *an der müh(le)n oder durch /n/-/l/-Dissimilation entstanden ist. Namengebend waren meist Wassermühlen sowie die zu ihrem Betrieb notwendigen technischen Anlagen wie etwa Wassergräben und Stauwehre. Auf den Mühlwegen wurden Getreide und das gemahlene Mehl transportiert. Nur in einem Beleg steckt erkennbar ein FamN: Mühlhansenroth in Langd gehört zum PN Hans Mühl als ÜberN ‚der an/von der Mühle‘.
Ufer
Zu mhd. uover, uober st. N. ‚Ufer‘. Abweichend von der heute in der Standardsprache geltenden Hauptbedeutung ‚Begrenzung, Rand eines Gewässers‘ bezieht sich Ufer in FlN meist auf die Bedeutung ‚Rain, Abhang, Wegrand‘. In Münster allerdings benennt der FlN das Ufer des Äschersbachs.
Südhessisches Flurnamenbuch
Mühle
Zu ahd. mulî, mulin ‚(mit Wasserkraft betriebene) Mühle, Mühlstein‘, mhd. mül, müle st. sw. F. ‚Mühle‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. molīna. Namengebend waren Wassermühlen sowie die zu ihrem Betrieb notwendigen technischen Anlagen wie etwa Wassergräben (Mühlgräben) und Stauwehre (Mühlwehr). Mühlwehr steckt möglicherweise auch in Müllwert (Biebesheim am Rhein). Millert, Müllert sind vermutlich wie Bangert aus Baum-garten Zusammenrückungen aus Mühl-garten. Auf den Mühlwegen wurden Getreide und das gemahlene Mehl transportiert. Müllenrad (in Nieder-Roden) gehört nicht zu Mühlrad, sondern ist zu den -rod-Namen mit PN als BT zu stellen. Unklar ist der GT des Belegs aus Winterkasten.
Ufer
Zu mhd. uover, uober st. N. ‚Ufer‘. Abweichend von der heute in der Standardsprache geltenden Hauptbedeutung ‚Begrenzung, Rand eines Gewässers‘ bezieht sich Ufer in FlN meist auf die Bedeutung ‚Rain, Abhang, Wegrand‘. So ist Ufer in Hessen auch als Appellativ belegt.
Hessischer Flurnamenatlas
Ufer
Karte 84
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Mühle-Ufer: MUEHLENUFER (Adorf)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/372602_muehlenufer> (aufgerufen am 25.11.2025)
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