Ziege-Grund: ZIEGENGRUND [zaejengruend]
Weitere Belege
- im ziegengrund
Staatsarchiv Marburg, Kataster, 1748
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Grund
Zu ahd. grunt ‚Grund, Wurzel‘, mhd. grunt st. M. ‚unterste Fläche, Abgrund, Tal, Grundstück, Grundeigentum‘ bzw. der Pluralform mhd. gründe. In den FlN sind meist Bodenvertiefungen bzw. Talsohlen namengebend.
Ziege
Zu ahd. ziga, mhd. zige sw. F. ‚Ziege‘. Es konkurrieren Formen mit Senkung von /i/ > /e/ und Formen mit Dehnung von mhd. /i/. Die Verteilung zwischen Geiß und Ziege hält sich in Mittelhessen in etwa die Waage. Die Namen beziehen sich meist auf Aufenthaltsorte für Ziegen, manchmal werden Tierteile metaphorisch als FormN verwendet (Horn, Schwanz, Kopf). - In Krofdorf/Rodheim a.d. Bieber erfolgte Umdeutung zu See.
Südhessisches Flurnamenbuch
Grund
Zu ahd. grunt ‚Grund, Wurzel‘, mhd. grunt st. M. ‚unterste Fläche, Abgrund, Tal, Grundstück, Grundeigentum‘ bzw. der Pluralform mhd. gründe. Dazu treten ziemlich häufig Diminutive mit den Suffixen -chen und -lein. In den FlN sind meist Bodenvertiefungen bzw. Talsohlen namengebend. Auch bei Gewässern liegt die Bedeutung ‚tief‘ zu Grunde.
Ziege
Zu ahd. ziga, mhd. zige sw. F. ‚Ziege‘. Es konkurrieren Formen mit Senkung von /i/ > /e/ und Formen mit Dehnung von mhd. /i/. Die geringe Zahl der historischen Belege zeigt, dass sich das Wort gegenüber dem in Südhessen vorherrschenden Geiß nicht hat durchsetzen können.
Hessischer Flurnamenatlas
Ziege
Karte 46
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ziege-Grund: ZIEGENGRUND (Wolfershausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/371331_ziegengrund> (aufgerufen am 27.11.2025)
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