Scher-Wiese: die scherrwiese
Beleg
Standard-Flurname
Scher-Wiese
Belegort
Belegtyp
historisch
Quelle
Staatsarchiv Marburg, Flurbuch, um 1750
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Scher
Als Simplex und als GT führen die Namen in der Regel auf mhd. schere st. F. ‚Felszacke, Klippe‘ zurück und beziehen sich auf steile, z.T. felsige Abhänge. Als BT erinnert Scher meist daran, dass das benannte Landstück abgeteilt wurde: zu mhd. scher sw. F. ‚abgeteiltes Stück Land, Wiese‘. Im Einzelfall kann aber auch mhd. scher sw. M. ‚Maulwurf‘, das in mittelhessisch Schermaus ‚Maulwurf, Wühlmaus‘ erhalten ist, namengebend sein.
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Scher
Möglich ist die Herleitung von ahd. skero, scher, mhd. scher sw. M. ‚Maulwurf‘, das in südhess. Schärmaus ‚Wühlmaus‘ enthalten ist. Daneben kommt, wo sachlich gegeben, mhd. schere st. F. ‚Felszacke, Klippe‘ in Betracht. Auch ein Zusammenhang mit mhd. scher sw. F. ‚abgeteiltes Stück Land, Wiese‘ ist nicht auszuschließen. - Der FlN Schörgraben (Langstadt) benennt einen Entwässerungsgraben
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Scher-Wiese: die scherrwiese (Weidelbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/368601_die-scherrwiese> (aufgerufen am 27.11.2025)
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