Secken-Hain: vorm seckenhain

Historischer Beleg aus Schellbach  
Gemeinde
Knüllwald
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Secken-Hain

Belegort

Belegtyp

historisch

Quelle

?, Geschichtsverein und Kataster, 1773

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hain

Zu ahd. hagan ‚Dornstrauch, Weißdorn‘, mhd. hagen st. M. ‚Dornbusch, Dorn; Verhau; Ort‘. Die Namen beziehen sich auf eingefriedete Flurstücke und eingehegten Wald, oft auch auf die Einfriedung von Wohnstätten oder Siedlungen. Hain und Hahn sind kontrahierte Formen, bei denen der velare Verschlusslaut /g/ geschwunden ist; ein Zusammenhang mit nhd. Hain ‚kleines Wäldchen‘ oder Hahn ‚männlicher Vogel‘ liegt bei den FlN allenfalls in Folge einer Umdeutung vor. Die historischen Belege weisen im Bereich des Vokalismus starke lautliche Varianz auf. Bei der Kontraktion der ursprünglichen Form hagen entsteht der Diphthong /ai/, daraus der Monophthong /a:/, der oft zu /e:/ oder /o:/, seltener /u:/ oder /i:/ gehoben wird. Häufig tritt Vokalkürzung ein.

Secken

Der Name gehört entweder zum häufigen PN Sicco u.ä., einer Kurzform zu PN des Stammes Sigu-, oder - falls ein Sachmotiv namengebend war, wie vermutlich in Geilshausen - am ehesten zu einer Intensivform des Verbs mhd. sîhen st. V., das auch den Sechen-Namen (s.d.) zu Grunde liegt. Der Name verweist dann auf nasses Gelände.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hain

Zu ahd. hagan ‚Dornstrauch, Weißdorn‘, mhd. hagen st. M. ‚Dornbusch, Dorn; Verhau; gehegter Wald; der eingefriedete, umhegte Ort‘. Die Namen beziehen sich auf eingefriedete (von Hecken umgebene) Flurstücke und eingehegten Wald, oft auch auf die Einfriedung von Wohnstätten oder Siedlungen. Hain und Hahn sind kontrahierte Formen, bei denen der velare Verschlusslaut /g/ geschwunden ist; ein Zusammenhang mit nhd. Hain ‚kleines Wäldchen‘ oder Hahn ‚männlicher Vogel‘ liegt bei den FlN allenfalls infolge einer Umdeutung vor. Die historischen Belege weisen im Bereich des Vokalismus starke lautliche Varianz auf. Bei der Kontraktion der ursprünglichen Form hagen (früh belegt für Auerbach, Groß-Rohrheim und Nieder-Beerbach) entsteht der Diphthong /ɑɪ/, daraus der Monophthong /ɑː/, der oft zu // oder //, seltener zu // oder // gehoben wird (vereinzelt erscheint auch die gerundete Variante /öː/). Zusätzlich kann für den auslautenden Nasal /n/ die labiale Variante /m/ eintreten. Der älteste Beleg 795 (Groß-Rohrheim) weist durch romanische Schreibung bedingten 〈h〉-Ausfall auf1.

Secken

Die Namen gehören entweder zum häufigen PN Sicco u. ä., einer Kurzform zu PN des Stammes *Sigu-, oder - falls ein Sachmotiv namengebend war - am ehesten zu einer Intensivform des Verbs mhd. sîhen st. V., das auch den Sechen-Namen (s. d.) zu Grunde liegt. Die Namen verweisen dann auf nasses Gelände. Nhd. sickern kommt nur für jüngere Vorkommen in Frage, weil es erst im 18. Jh. aus dem Niederdt. ins Hochdt. gekommen ist. Im historischen Beleg aus Leeheim scheint der BT hierher zu gehören, der GT ist aber unklar, möglicherweise hängt er mit mhd. poʒe F. ‚ein kleineres Grundstück‘ zusammen1.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Secken-Hain: vorm seckenhain (Schellbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/357652_vorm-seckenhain> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/357652