Secken-Born-Wiese: die seckeborns wiese
Beleg
Standard-Flurname
Secken-Born-Wiese
Belegort
Belegtyp
historisch
Quelle
?, Geschichtsverein und Kataster, 1773
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Born
Zu ahd. brunno, purnno, mhd. burne, born sw. M. ‚Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen. Born ist eine mitteldt./niederdt. Form und durch /r/-Metathese aus oberdt. Brunnen, ahd. brunno, ‚Brunnen‘ entstanden.
Secken
Der Name gehört entweder zum häufigen PN Sicco u.ä., einer Kurzform zu PN des Stammes Sigu-, oder - falls ein Sachmotiv namengebend war, wie vermutlich in Geilshausen - am ehesten zu einer Intensivform des Verbs mhd. sîhen st. V., das auch den Sechen-Namen (s.d.) zu Grunde liegt. Der Name verweist dann auf nasses Gelände.
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Born
Zu ahd. brunno, purnno, mhd. burne sw. M. ‚Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen. Born ist eine mitteldt./niederdt. Form und durch r-Metathese aus oberdt. Brunnen, ahd. brunno, mhd. brunne ‚Brunnen‘ entstanden. Das Diminutiv Börnchen erscheint in Bieber, Bürgel, Büttelborn, Dorndiel, Heppenheim, Klein-Gerau, Königstädten, Klein-Umstadt, Lampertheim?, Offenthal, Raibach, Weiterstadt, Wixhausen, Worfelden. Auffällig ist der Name Bornsprung in Trebur (GT zu springen), der sich zu Borkel (s. d.) und Brunkel (s. d.) stellt. Bornweichel (Gräfenhausen) scheint eine Zersprechung aus -weiher zu sein
Secken
Die Namen gehören entweder zum häufigen PN Sicco u. ä., einer Kurzform zu PN des Stammes *Sigu-, oder - falls ein Sachmotiv namengebend war - am ehesten zu einer Intensivform des Verbs mhd. sîhen st. V., das auch den Sechen-Namen (s. d.) zu Grunde liegt. Die Namen verweisen dann auf nasses Gelände. Nhd. sickern kommt nur für jüngere Vorkommen in Frage, weil es erst im 18. Jh. aus dem Niederdt. ins Hochdt. gekommen ist. Im historischen Beleg aus Leeheim scheint der BT hierher zu gehören, der GT ist aber unklar, möglicherweise hängt er mit mhd. poʒe F. ‚ein kleineres Grundstück‘ zusammen
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Secken-Born-Wiese: die seckeborns wiese (Schellbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/357648_die-seckeborns-wiese> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/357648