Zimmer-Zipfen: ZIMMERZIPFEN
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Zimmer
Zu ahd. zimber ‚Materie, Bau, Gelände, Werkzeug‘, mhd. zimber, zimmer st.N.M. ‚Bauholz, Gebäude‘. Als Zimmerplatz, frühnhd. zimmerplatz wurden am Waldrand angelegte Flächen bezeichnet, auf denen Bauholz geschnitten und bearbeitet wird. - In Weitershain liegt wegen des Flexions-/s/ eher der FamN Zimmer vor. Ziemlich unklar ist die in Langsdorf schon relativ früh belegte Erweiterung der Zimmerhard durch <man>. Statt ‚Wald mit Bauholz‘ ist eine Umdeutung möglich, der mhd. ziemer st. M. ‚Krammetsvogel‘ (Turdus pilaris) zu Grunde liegt, so dass der Wald ursprünglich nach dem Vorkommen (und dem Fang) solcher Drosseln benannt ist.
Zipfen
Zu mhd. zipf st. M. ‚spitzes Ende, Zipfel‘ mit /-en/-Ableitung. Die in Hessen gebräuchliche Form ist das im Inlaut nicht lautverschobene Zippen. Die Namen beziehen sich auf die relative Lage der Grundstücke.
Südhessisches Flurnamenbuch
Zipfen
Zu mhd. zipf st. M. ‚spitzes Ende, Zipfel‘. Die in Hessen gebräuchliche Form ist das im Inlaut nicht lautverschobene Zippe, Zippen. Etymologisch verwandt ist Zapfen, und beide Wörter werden, obwohl nicht völlig gleichbedeutend, in FlN vielfach auf gleiche Sachverhalte bezogen. Neben Zipf tritt noch die Form Zipfel, Zippel, mhd. zipfel st. M. ‚spitzes Ende, Zipfel; anhängender oder zwischeneingehender Land-, Waldstreifen‘, die ursprünglich eine Diminutivbildung war. Die Belege aus Lengfeld beziehen sich auf ein Waldstück, in dem sich auch die gleichnamige Siedlung Zipfen befindet. Die Zugehörigkeit des Belegs aus Vielbrunn ist nicht sicher. In Rembrücken fällt die fem. Form der Belege auf. Sie gehören aber wohl hierher und nicht zu hess. die Zipp ‚Drossel‘.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Zimmer-Zipfen: ZIMMERZIPFEN (Rommershausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/356813_zimmerzipfen> (aufgerufen am 28.11.2025)
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