Fach-Acker: FACHACKER

Rezenter Beleg aus Rhünda  
Gemeinde
Felsberg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Fach-Acker

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Acker

Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker im Untersuchungsraum über zweitausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (z.B. Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (z.B. Steinacker), nach der Größe und Form des Geländes (z.B. Langacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (z.B. Mühlacker) usw. In den frühen Belegen ist die Grenze zwischen Appellativ und Name manchmal noch fließend. Selten taucht Acker als BT oder Simplex auf.

Fach

Zu ahd. fah ‚Mauer, Fischwehr‘, mhd. vach st. N. ‚Vorrichtung zum Aufstauen des Wassers, Fischwehr, Fangnetz, Stück, Teil, Mauer‘. Der Beleg aus Dorf-Güll bezieht sich auf eine Fischreuse.

Südhessisches Flurnamenbuch

Acker

Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker in Südhessen über sechstausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (Wigantsacker, Schultheisenacker, Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (Steinacker, Rübenacker), nach der Größe und Form des Geländes (Langacker, Krummacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (Ackher beym drey dorn) usw. Die ältesten historischen Belege reichen bis ins 12. Jh. zurück (ad Langenacker, ad Obernacker CodLaur, Nr. 38 14), doch ist die Grenze zwischen Appellativ und Name in manchen frühen Belegen noch fließend (Raunheim 14. Jh. an der Herren Ackir). Relativ selten taucht Acker als BT, noch seltener als Simplex oder Diminutiv auf. Crumstadt weist die Kombination Acker + Furche auf; der GT in Groß-Bieberau/Ueberau (zusammengehörig) geht auf zersprochenes Rain (s. d.) zurück, da Au immer fem. ist.

Fach

Zu ahd. fah ‚Mauer, Fischwehr‘, mhd. vach st. N. ‚Vorrichtung zum Aufstauen des Wassers, Fischwehr, Fangnetz, Stück, Teil, Mauer‘. Während es sich in Offenbach am Main um eine Vorrichtung zum Fischfang handelt1, war bei den rezenten Belegen in Dietesheim und Rumpenheim allenfalls die Lage in der Nähe eines Fischwehrs namengebend. In Arheilgen handelt es sich möglicherweise um eine Entstellung von Schachen (s. d.)2.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Fach-Acker: FACHACKER (Rhünda)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/355159_fachacker> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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