Rute-Driesch: Rute-Driesch
Weitere Belege
- auf dem ruthen triesch
Staatsarchiv Marburg Bestand Kat. I Nr. Lischeid B 2 - B 3
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Driesch
Driesch ‚erschöpfter Acker, der brach liegen bleibt; Weide‘, mhd. driesch st. M.N. ‚unangebautes Land, ungepflügter Acker‘ ist in OrtsN bereits seit dem 8. Jahrhundert bezeugt. Das ursprünglich niederdt. Wort zählt vermutlich mit den Adjektiven mittelniederländ. und alem. driesch ‚brach‘ zu einer sk-Erweiterung von germ. *preuta- ‚ermüden, erschöpfen‘. Der in Hessen nördlich des Mains sehr häufig belegte FlN gehört in einen nördlichen Sprachzusammenhang. Da aus mhd. /ie/ im Untersuchungsgebiet steigender Diphthong /ei/ wird, finden sich häufiger Formen mit /ei/ (oder gerundet /oi/), die mit Dreis (s.d.) zusammenfallen können. Bei älteren Belegen ist deshalb eine klare Scheidung nur möglich, solange die Diphthongierung noch nicht eingetreten war. - Driesch hat in Cleeberg die Sonderbedeutung ‚einschürige Wiesen und Schafweiden‘ (Jäger).
Rute
Zu ahd. ruota ‚Rute, Stab, Messlatte‘, mhd. ruote st. sw. F. ‚Gerte, Rute; Messstange für Längen- und Flächenmaß‘. Rute war ein u.a. für die Feldvermessung gebräuchliches Längen- und Flächenmaß, dessen Größe je nach Region variierte.
Südhessisches Flurnamenbuch
Driesch
Driesch ‚erschöpfter Acker, der brach liegen bleibt; Weide‘, mhd. driesch st. M. N. ‚unangebautes Land, ungepflügter Acker‘ ist in ON bereits seit dem 8. Jh. bezeugt. Das ursprünglich niederdt. Wort zählt vermutlich mit den Adjektiven mittelniederländ. und alem. driesch ‚brach‘ zu einer sk-Erweiterung von germ. *þreuta- ‚ermüden, erschöpfen‘. Der in Hessen nördlich des Mains sehr häufig belegte FlN gehört in einen nördlichen Sprachzusammenhang und ist daher in Südhessen verhältnismäßig selten. An Varianten begegnen - falls die Belege sicher hierher gehören - Drays (zur Variante mhd. treis), Dreit-sand (aus *Traitz-sand
Rute
Zu ahd. ruota ‚Rute, Stab, Messlatte‘, mhd. ruote st. sw. F. ‚Gerte, Rute; Messstange für Längen- und Flächenmaß‘. Rute war ein vor allem für die Feldvermessung gebräuchliches Längen- und Flächenmaß, dessen Größe je nach Region variierte. Im Einzelfall wohl auch Hinweis auf Orte, wo Ruten ‚Gerten‘ geschnitten wurden (Kocherbach?).
Hessischer Flurnamenatlas
Driesch
Karte 32
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Rute-Driesch: Rute-Driesch (Lischeid)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/342699_rute-driesch> (aufgerufen am 28.11.2025)
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