Mandel-Berg: Mandelberg

Historischer Beleg aus Brandau  
Gemeinde
Modautal
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Mandel-Berg

Belegort

Belegtyp

historisch

Belegzeit

19. Jahrhundert, kopial 20. Jahrhundert

Quelle

Staatsarchiv Darmstadt, O 61, Buxbaum. Konv. 1.

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Berg

Zu ahd. berg, mhd. berc st. M. Als Simplex steht Berg für markante Bodenerhebungen in der Gemeinde. Im Übrigen können sehr unterschiedliche Höhen mit Berg benannt werden.

Mandel

Die Namen beziehen sich auf zwei Örtlichkeiten: 1. den Grenzbereich zwischen Langgöns, Dornholzhausen und Niederkleen, 2. den Bereich der heutigen Kinzenbacher Mühle an der Bieber. Die reichen Überlieferungsstränge für beide Örtlichkeiten legen in den älteren Belegen die Vermutung nahe, dass es sich um wüst gefallene Siedlungen handelt, von denen im einen Fall die Kinzenbacher Mühle, identisch mit der Mandelmühle, als Teilwüstung übrig geblieben ist. Deren Name kann nicht von dem FamN Mandler kommen, obwohl dieser schon seit 1492 in Heuchelheim bezeugt und bis heute hier verbreitet ist. Dann müsste die Mühle im BT ein Flexions-/s/aufweisen. Es ist deshalb eher so, dass der FamN Mandler sich von der Mandel(mühle) ableitet. Von der Lage her kommen beide Örtlichkeiten als Siedelstellen gut in Betracht. Unabhängig davon, ob es hier tatsächlich Siedlungen gab oder nicht, gehen die Namen der Örtlichkeiten mit hoher Wahrscheinlichkeit auf ahd. mantala, mhd. mantel st. F. ‚Föhre‘ zurück, wobei einzelne allein stehende Kiefern schon namengebend sein konnten.

Südhessisches Flurnamenbuch

Berg

Zu ahd. berg, mhd. berc st. M. Als Simplex steht Berg für eine markante Bodenerhebung in der Gemeinde oder gelegentlich auch spezieller für einen Weinberg.

Mandel

Zu ahd. mandala, mhd. mandel st. F. M. ‚Mandel‘, einer Entlehnung aus spätlat. amandula. Namengebend war dann die Bepflanzung mit Mandelsträuchern und -bäumen (Prunus amygdalus). Sprachlich können die Namen aber auch zu ahd. mantala, mhd. mantel st. F. ‚Kiefer, Föhre (Pinus sylvestris)‘ gestellt werden.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Mandel-Berg: Mandelberg (Brandau)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/334877_mandelberg> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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