Schleif-Steg: AUFM SCHLEIFSTEG
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Schleif
Die unterschiedlichen Stammvokale in der Substantivbildung zeigen, dass den Belegen zwei Varianten von schleifen zu Grunde liegen: Neben ahd. slîfan, mhd. slîfen st.V. intrans. ‚gleiten, ausglitschen, gleitend sinken‘ gibt es ein intensivierendes ahd. mhd. slipfen sw.V. ‚ausgleiten, fallen‘ einerseits und ein weiteres schwaches Verb ahd. mhd. sleifen, sleipfen ‚gleiten machen, lassen‘ andererseits. Die /a/-Formen, die durch Monophthongierung /ei/ > /a:/ entstanden sind, gehen auf Letzeres zurück. Gekennzeichnet werden mit Schleif-Namen in der Regel künstliche Anlagen, wo etwas schleift oder geschleift werden kann. Im Wald sind Schleifen und Schleifwege Wege, auf denen das geschlagene Holz weggeschleift wird, im Acker- und Wiesenland sind es unbefestigte, oft vorübergehend angelegte Wege und Ein- und Ausfuhrstellen, auch abschüssige Stellen; zu ahd. sleifa, sleipfa sw. F. ‚Schleife, Holzrutsche‘, mhd. sleife, sleipfe sw. F. ‚durch Schleifen (des Holzes) entstandene Spur, Weg‘. - Schleifmühlen , zu mhd. slif-, slîfmül haben ihren Namen von dem durch Wasser getriebenen Schleifwerk für Klingen, Glas u.a.
Steg
Zu ahd. steg, mhd. stec st. M. ‚schmale Brücke, Steg, schmaler Weg überhaupt‘. Dies sind auch die Hauptverwendungsweisen in Mittelhessen. In den Namen sind Vermengungen mit Steige (s. d.) und Stiege (s. d.) wegen des maskulinen Genus weitgehend ausgeschlossen. In Großen-Linden bezieht sich der Pfaffensteg nicht etwa auf Kirchengrund o.ä., sondern der örtlichen Überlieferung nach auf den Zimmermann Pfaff, der den Steg ca. 1884 baute (Faber).
Südhessisches Flurnamenbuch
Schleif
Die unterschiedlichen Stammvokale in der Substantivbildung zeigen, dass den Belegen zwei Varianten von schleifen zu Grunde liegen: Neben ahd. slîfan, mhd. slîfen st. V. intrans. ‚gleiten, ausglitschen, gleitend sinken‘ gibt es ein intensivierendes ahd. mhd. slipfen sw. V. ‚ausgleiten, fallen‘ einerseits und ein weiteres schwaches Verb ahd. mhd. sleifen, sleipfen ‚gleiten machen, lassen‘. Die /ɒ/-Formen, die durch Monophthongierung /ɑɪ/ /ɑː/ entstanden sind, gehen auf Letzteres zurück, die /i/-Formen auf sli(p)fen. Gekennzeichnet werden mit Schleif-Namen in der Regel künstliche Anlagen, wo etwas schleift oder geschleift werden kann. Im Wald sind Schleifen und Schleifwege Wege, auf denen das geschlagene Holz weggeschleift wird, im Acker- und Wiesenland sind es unbefestigte, oft vorübergehend angelegte Wege und Ein- und Ausfuhrstellen, auch abschüssige Stellen; zu ahd. sleifa, sleipfa sw. F. ‚Schleife, Holzrutsche‘, mhd. sleife, sleipfe sw. F. ‚durch Schleifen (des Holzes) entstandene Spur, Weg‘. - Unklar ist die Ausgangsbedeutung von Schlafhimbel (Klein-Gumpen).
Steg
Zu ahd. steg, mhd. stec st. M. ‚schmale Brücke, Steg, schmaler Weg überhaupt‘. Dies sind auch die Hauptverwendungsweisen in Südhessen. In den Namen sind Vermengungen mit Steige (s. d.) und Stiege wegen des mask. Genus weitgehend ausgeschlossen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schleif-Steg: AUFM SCHLEIFSTEG (Geismar)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/332071_aufm-schleifsteg> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/332071