Grube-Rück: der grubenrueck

Historischer Beleg aus Dagobertshausen  
Gemeinde
Malsfeld
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Grube-Rück

Belegort

Belegtyp

historisch

Quelle

Staatsarchiv Marburg, Kataster, 1731

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Grube

Zu ahd. gruoba ‚Grube, Abgrund, Delle, Vertiefung‘, mhd. gruobe st. sw. F. ‚Grube, Steinbruch, Loch, Höhle‘. In den FlN kann das Wort für eine künstlich angelegte Bodenvertiefung wie etwa einen Steinbruch, eine Fanggrube und möglicherweise auch für Gräben an der Gemarkungsgrenze, aber ebenso auch für einen naturgegebenen Geländeeinschnitt verwendet werden.

Rück

Zu ahd. ruggi, hrucki, mhd. rücke, rucke, rück, ruck st. sw. M.‚Rücken‘. Meistens handelt es sich um FormN, die sich auf langgestreckte Erhebungen im Gelände beziehen. - Der historische Beleg in Hausen enthält den FlN Rückarsch, der als FormN auf sich hervorreckende, abgerundete Bodenerhebungen oder auf die entsprechende Grundstücksform verweist

Südhessisches Flurnamenbuch

Grube

Zu ahd. gruoba ‚Grube, Abgrund, Delle, Vertiefung‘, mhd. gruobe st. sw. F. ‚Grube, Steinbruch, Loch, Höhle‘. Als Pluralform erscheint gelegentlich statt Gruben umgelautetes Grübe und Griebe, das dann auch als Singular auftritt. In den FlN kann das Wort für eine künstlich angelegte Bodenvertiefung wie etwa einen Steinbruch, eine Fanggrube und möglicherweise auch für Gräben an der Gemarkungsgrenze, aber ebenso auch für einen naturgegebenen Geländeeinschnitt verwendet werden. Der grube Nußbaum aus Klein-Umstadt kann auch auf grob zurückgehen (mit Hebung // > //).

Rück

Zu ahd. ruggi, hrucki, mhd. rücke, rucke, rück, ruck st. sw. M. ‚Rücken‘. Meistens handelt es sich um FormN, die sich auf lang gestreckte Erhebungen im Gelände beziehen. In einigen Fällen (sicher in Arheilgen und Darmstadt1) liegt auch der FamN Rück zu Grunde. In Neckarsteinach geht der BT vielleicht auf mhd. rüege st. F. ‚Gerichtsbarkeit, -bezirk‘ zurück, sodass sich der Stein u. U. auf die Grenzmarkierung eines Gerichts bezieht2. Möglich ist aber auch Anschluss an *Ruh-stein ‚Stein mit/als Ruhe‘ mit Verschlusslaut.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Grube-Rück: der grubenrueck (Dagobertshausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/325778_der-grubenrueck> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/325778