Kreuz-Driesch: die kreitztriescher
Beleg
Standard-Flurname
Kreuz-Driesch
Belegort
Belegtyp
historisch
Quelle
Staatsarchiv Marburg Bestand Kat. I Nr. Allmuthshausen B 6 · Stückbeschreibung Arcinsys
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Driesch
Driesch ‚erschöpfter Acker, der brach liegen bleibt; Weide‘, mhd. driesch st. M.N. ‚unangebautes Land, ungepflügter Acker‘ ist in OrtsN bereits seit dem 8. Jahrhundert bezeugt. Das ursprünglich niederdt. Wort zählt vermutlich mit den Adjektiven mittelniederländ. und alem. driesch ‚brach‘ zu einer sk-Erweiterung von germ. *preuta- ‚ermüden, erschöpfen‘. Der in Hessen nördlich des Mains sehr häufig belegte FlN gehört in einen nördlichen Sprachzusammenhang. Da aus mhd. /ie/ im Untersuchungsgebiet steigender Diphthong /ei/ wird, finden sich häufiger Formen mit /ei/ (oder gerundet /oi/), die mit Dreis (s.d.) zusammenfallen können. Bei älteren Belegen ist deshalb eine klare Scheidung nur möglich, solange die Diphthongierung noch nicht eingetreten war. - Driesch hat in Cleeberg die Sonderbedeutung ‚einschürige Wiesen und Schafweiden‘ (Jäger).
Kreuz
Zu ahd. krûzi, krûze, mhd. kriuze, krûze st.N. ‚Kreuz‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. crux. In der FlN-Gebung sind Kreuz-Namen sehr häufig und allgemein verbreitet. Namengebend waren hölzerne oder steinerne Kreuze und Bildstöcke an Wegen und Landstraßen, gelegentlich auch Wegkreuzungen, die aber oft ebenfalls durch Kreuze markiert waren. Da Kreuzwege als unheimlich galten, haben sie Eingang in viele Ortssagen gefunden. Die Wegkreuze waren darüber hinaus in vielen Fällen Sühnekreuze, die als Teil der Wiedergutmachung nach Verbrechen am Tatort oder an gut sichtbarer Stelle errichtet werden mussten. - In Beuern scheint ein sonst ungebräuchlicher Plural auf /-er/ vorzuliegen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Driesch
Driesch ‚erschöpfter Acker, der brach liegen bleibt; Weide‘, mhd. driesch st. M. N. ‚unangebautes Land, ungepflügter Acker‘ ist in ON bereits seit dem 8. Jh. bezeugt. Das ursprünglich niederdt. Wort zählt vermutlich mit den Adjektiven mittelniederländ. und alem. driesch ‚brach‘ zu einer sk-Erweiterung von germ. *þreuta- ‚ermüden, erschöpfen‘. Der in Hessen nördlich des Mains sehr häufig belegte FlN gehört in einen nördlichen Sprachzusammenhang und ist daher in Südhessen verhältnismäßig selten. An Varianten begegnen - falls die Belege sicher hierher gehören - Drays (zur Variante mhd. treis), Dreit-sand (aus *Traitz-sand
Kreuz
Zu ahd. krûzi, krûze, mhd. kriuze, krûze st. N. ‚Kreuz‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. crux. In der FlN-Gebung sind Kreuz-Namen sehr häufig und allgemein verbreitet. Namengebend waren hölzerne oder steinerne Kreuze und Bildstöcke an Wegen und Landstraßen, gelegentlich auch Wegkreuzungen, die aber oft ebenfalls durch Kreuze markiert waren. Da Kreuzwege als unheimlich galten, haben sie Eingang in viele Ortssagen gefunden. Die Wegkreuze waren darüber hinaus in vielen Fällen Sühnekreuze, die als Teil der Wiedergutmachung nach Verbrechen am Tatort oder an gut sichtbarer Stelle errichtet werden mussten.
Hessischer Flurnamenatlas
Driesch
Karte 32
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Kreuz-Driesch: die kreitztriescher (Allmuthshausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/321141_die-kreitztriescher> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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