Schell-Berg: AM SCHELLBERG

Rezenter Beleg aus Josbach  
Gemeinde
Rauschenberg
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Schell-Berg

Belegort

Belegtyp

rezent

Weitere Belege

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Berg

Zu ahd. berg, mhd. berc st. M. Als Simplex steht Berg für markante Bodenerhebungen in der Gemeinde. Im Übrigen können sehr unterschiedliche Höhen mit Berg benannt werden.

Schell

Im Lemma vermengen sich verschiedene Benennungsmotive: (1) Die meisten Belege mit Schell(en)- als BT führen auf ahd. skelo, schel, mhd. schele, schel sw. M. ‚Zuchthengst‘ zurück und verweisen auf Orte, wo der Hengst gehalten wurde, oder die dem Halter als Nutzungsstücke zur Verfügung standen. (2) Nicht auszuschließen ist auch eine Verbindung mit mhd. Schülle sw. M. ‚Scholle‘. (3) Einige Kombinationsformen, so vor allem die mit -driesch oder mit -rod, legen die Herleitung von einem BesitzerN Schell nahe. - Mehrere Belegreihen zeigen Vermengung mit Schild (s.d.).

Südhessisches Flurnamenbuch

Berg

Zu ahd. berg, mhd. berc st. M. Als Simplex steht Berg für eine markante Bodenerhebung in der Gemeinde oder gelegentlich auch spezieller für einen Weinberg.

Schell

Im Lemma vermengen sich (mindestens) drei verschiedene Benennungsmotive: Die meisten Belege mit Schell(en)- als BT führen auf ahd. skelo, schel, mhd. schele, schel sw. M. ‚Zuchthengst‘ und verweisen auf Orte, wo der Hengst gehalten wurde, oder die dem Halter als Nutzungsstücke zur Verfügung standen. Das Wort ist resthaft in südhess. Schellei ‚Hoden‘, Schellenbarg ‚kastrierter Eber‘ erhalten. Entsprechend geht der Schellert (Crumstadt) wohl auf *schel-hart ‚Waldstück, wo der Hengst gehalten wird‘ zurück. Einige Kombinationsformen, so vor allem die mit Hube, legen die Herleitung von einem BesitzerN Schell, Schöll nahe (auch Arheilgen, vgl. aber auch die Belegreihe in Wald-Michelbach). Andere, besonders die im Simplex (Münster, Radheim, Ober-Scharbach (kollektiviert?)), führen auf mhd. schelle st. M., eine Nebenform von mhd. scholle sw. M. ‚Scholle‘, zurück und beziehen sich auf klumpigen (?) Boden. Vereinzelt mag auch das Schöllkraut, mhd. schelkrût st. N. (Chelidonium majus), namengebend sein, so vielleicht in Urberach; auch ein FamN (Arheilgen) kommt als BT vor.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schell-Berg: AM SCHELLBERG (Josbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/286357_am-schellberg> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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