Taube-Acker: Taubenacker
Beleg
Standard-Flurname
Taube-Acker
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
19. Jahrhundert
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, O 61, Buxbaum. Konv. 1.
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker im Untersuchungsraum über zweitausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (z.B. Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (z.B. Steinacker), nach der Größe und Form des Geländes (z.B. Langacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (z.B. Mühlacker) usw. In den frühen Belegen ist die Grenze zwischen Appellativ und Name manchmal noch fließend. Selten taucht Acker als BT oder Simplex auf.
Taube
Es kommen zwei Wörter für die Namenbildung in Betracht, die bei jüngeren Belegen nicht auseinander zu halten sind: ahd. toub, mhd. toup Adj. ‚taub, stumpf‘ und ahd. tûba, tuba, mhd. tûbe sw. F. ‚Taube‘ . Wo das Adjektiv namengebend war, bezeichnet es ‚unfruchtbares, trockenes Land‘. Taube als namengebendes Motiv liegt sicher nur vor in Kombinationstyppen wie Taubenbaum und Taubenhaus (zu mhd. tûbhûs, tûbenhûs st.N.) ‚Taubenschlag‘, besonders für frei auf Pfosten stehende Häuschen.
Südhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker in Südhessen über sechstausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (Wigantsacker, Schultheisenacker, Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (Steinacker, Rübenacker), nach der Größe und Form des Geländes (Langacker, Krummacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (Ackher beym drey dorn) usw. Die ältesten historischen Belege reichen bis ins 12. Jh. zurück (ad Langenacker, ad Obernacker CodLaur, Nr. 38 14), doch ist die Grenze zwischen Appellativ und Name in manchen frühen Belegen noch fließend (Raunheim 14. Jh. an der Herren Ackir). Relativ selten taucht Acker als BT, noch seltener als Simplex oder Diminutiv auf. Crumstadt weist die Kombination Acker + Furche auf; der GT in Groß-Bieberau/Ueberau (zusammengehörig) geht auf zersprochenes Rain (s. d.) zurück, da Au immer fem. ist.
Taube
Zu ahd. tûba, tuba, mhd. tûbe sw. F. ‚Taube‘ bzw. zu mhd. tûbhûs, tûbenhûs st. N., fnhd. ‚Taubenschlag‘, besonders für frei auf Pfosten stehende Häuschen. Das Wort hat sich in Südhessen nur noch in FlN erhalten. Schon die ältesten Belege zeigen vereinzelt nach dem Muster Backhaus Backes die Kontraktion zu Daubes. - Tauberts ist an fnhd. taubert, südhess. täuber, täubert ‚männliche Taube‘ angeschlossen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Taube-Acker: Taubenacker (Gadernheim)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/265333_taubenacker> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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