Schild-Acker: SCHILDACKER
Weitere Belege
- in den schildaecker
Staatsarchiv Marburg Bestand Kat. I Nr. Niederlistingen B 5
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker im Untersuchungsraum über zweitausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (z.B. Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (z.B. Steinacker), nach der Größe und Form des Geländes (z.B. Langacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (z.B. Mühlacker) usw. In den frühen Belegen ist die Grenze zwischen Appellativ und Name manchmal noch fließend. Selten taucht Acker als BT oder Simplex auf.
Schild
Namengebendes Motiv für die FlN ist die dreieckige Form des Schildes oder seine leichte buckelförmige Erhebung, zu ahd. scilt, schilt, mhd. schilt st. M. Vereinzelt findet sich Senkung des Stammvokals zu /e/ oder Rundung zu /ö/(?) mit Ausfall des /d/ wie in Grünberg. Einige Namen, wie in Grünberg, gehen auf den FamN Schild zurück, der auch historisch im Raum belegt ist - Schildwacht ist die ältere Bezeichnung für die Schildwache, das Wachestehen, aber auch das Wachgebäude. Die FlN in Allendorf a.d. Lahn und in Staufenberg beziehen sich vermutlich auf eine solche Anlage.
Südhessisches Flurnamenbuch
Acker
Zu ahd. ackar, mhd. acker st. M. ‚Acker, Feld‘. In FlN ist Acker in Südhessen über sechstausendmal belegt. Die sehr allgemeine Bedeutung (‚bebautes Land‘) erklärt die weite Verbreitung und das überwiegende Vorkommen als GT von Namenkomposita. Bei diesen sind hinsichtlich des namengebenden Motivs verschiedene Typen zu unterscheiden: die Benennung erfolgte nach dem Namen, Amt oder rechtlichen Status des Grundbesitzers (Wigantsacker, Schultheisenacker, Herrenacker), nach der Beschaffenheit und Nutzung des Bodens (Steinacker, Rübenacker), nach der Größe und Form des Geländes (Langacker, Krummacker), nach der relativen Lage zu bestimmten topographischen Punkten (Ackher beym drey dorn) usw. Die ältesten historischen Belege reichen bis ins 12. Jh. zurück (ad Langenacker, ad Obernacker CodLaur, Nr. 38 14), doch ist die Grenze zwischen Appellativ und Name in manchen frühen Belegen noch fließend (Raunheim 14. Jh. an der Herren Ackir). Relativ selten taucht Acker als BT, noch seltener als Simplex oder Diminutiv auf. Crumstadt weist die Kombination Acker + Furche auf; der GT in Groß-Bieberau/Ueberau (zusammengehörig) geht auf zersprochenes Rain (s. d.) zurück, da Au immer fem. ist.
Schild
Namengebendes Motiv ist die dreieckige Form eines Schildes oder eine leichte buckelförmige Erhebung, zu ahd. scilt, schilt, mhd. schilt st. M. Nur in Kailbach könnte wegen der schwachen Flexion des BT auch ein FlN zum (schwach belegten) PN Scilto vorliegen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Schild-Acker: SCHILDACKER (Niederlistingen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/248985_schildacker> (aufgerufen am 27.11.2025)
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