Spiegel-Mühle: DIE SPIEGELMUEHLE [schbejelmehle]

Rezenter Beleg aus Knickhagen  
Gemeinde
Fuldatal
Landkreis
Kassel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Spiegel-Mühle

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Mühle

Zu ahd. mulî, mulin ‚(mit Wasserkraft betrieben) Mühle, Mühlstein‘, mhd. mül, müle st. sw. F. ‚Mühle‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. molina. Die mündlichen Formen haben oft die Form /me(:)n/, wobei das /n/ entweder aus der Flexion stammt: *an der müh(le)n oder durch /n/-/l/-Dissimilation entstanden ist. Namengebend waren meist Wassermühlen sowie die zu ihrem Betrieb notwendigen technischen Anlagen wie etwa Wassergräben und Stauwehre. Auf den Mühlwegen wurden Getreide und das gemahlene Mehl transportiert. Nur in einem Beleg steckt erkennbar ein FamN: Mühlhansenroth in Langd gehört zum PN Hans Mühl als ÜberN ‚der an/von der Mühle‘.

Spiegel

Soweit die Namen nicht zum FamN Spiegel gehören, wie es die Belege mit Flexions-/s/ nahelegen (denen aber gleichzeitig Belege ohne /-s/ gegenüberstehen), ist die Herkunft unklar. Am ehesten ist an eine hyperkorrekte Bildung zu Spiel (s. d.) zu denken, was auch die Varianten in Harbach nahelegen. Die Wortbedeutung von Spiegel hat wohl weder im wörtlichen noch im bildlichen Sinne Einfluss gehabt.

Südhessisches Flurnamenbuch

Mühle

Zu ahd. mulî, mulin ‚(mit Wasserkraft betriebene) Mühle, Mühlstein‘, mhd. mül, müle st. sw. F. ‚Mühle‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. molīna. Namengebend waren Wassermühlen sowie die zu ihrem Betrieb notwendigen technischen Anlagen wie etwa Wassergräben (Mühlgräben) und Stauwehre (Mühlwehr). Mühlwehr steckt möglicherweise auch in Müllwert (Biebesheim am Rhein). Millert, Müllert sind vermutlich wie Bangert aus Baum-garten Zusammenrückungen aus Mühl-garten. Auf den Mühlwegen wurden Getreide und das gemahlene Mehl transportiert. Müllenrad (in Nieder-Roden) gehört nicht zu Mühlrad, sondern ist zu den -rod-Namen mit PN als BT zu stellen. Unklar ist der GT des Belegs aus Winterkasten.

Spiegel

Soweit die Namen nicht zum FamN Spiegel gehören, wie es zumindest die Belege mit Flexions-s nahe legen, ist die Herkunft unklar, wobei am ehesten an eine hyperkorrekte Bildung zu Spiel (s. d.) zu denken ist. Die Wortbedeutung von Spiegel hat wohl weder im wörtlichen noch im bildlichen Sinne Einfluss gehabt.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Spiegel-Mühle: DIE SPIEGELMUEHLE (Knickhagen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/244391_die-spiegelmuehle> (aufgerufen am 27.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/244391