Wind-Mühle: WINDMUEHLE
Weitere Belege
- die windmuehle
Staatsarchiv Marburg, Flurbuch, Ende 18. Jahrhundert
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Mühle
Zu ahd. mulî, mulin ‚(mit Wasserkraft betrieben) Mühle, Mühlstein‘, mhd. mül, müle st. sw. F. ‚Mühle‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. molina. Die mündlichen Formen haben oft die Form /me(:)n/, wobei das /n/ entweder aus der Flexion stammt: *an der müh(le)n oder durch /n/-/l/-Dissimilation entstanden ist. Namengebend waren meist Wassermühlen sowie die zu ihrem Betrieb notwendigen technischen Anlagen wie etwa Wassergräben und Stauwehre. Auf den Mühlwegen wurden Getreide und das gemahlene Mehl transportiert. Nur in einem Beleg steckt erkennbar ein FamN: Mühlhansenroth in Langd gehört zum PN Hans Mühl als ÜberN ‚der an/von der Mühle‘.
Wind
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren. Die Windlücke ist ein (zugiger) Durchlass durch die Dorfbefestigung oder eine Landwehr. - Von den Windmühlen-Namen ist nur für Grüningen eine 1713 auf der Warte erbaute Windmühle gesichert, in Langsdorf und Garbenteich gab es wohl keine. Einige Komposita gehören wohl zum Verb winden und nehmen somit auf die Geländeform Bezug nehmen. Wennstrauch kann auch mit ‚wenden‘ in Zusammenhang stehen. Dass sich im einen oder anderen Namen die Volksbezeichnung Wenden verbirgt, ist nicht auszuschließen, da die Siedlung von Slaven in fränkisch-karolingischer Zeit im hiesigen Raum wahrscheinlich ist. Das zeigt z.B. der OrtsN Winnen (s.d.).
Südhessisches Flurnamenbuch
Mühle
Zu ahd. mulî, mulin ‚(mit Wasserkraft betriebene) Mühle, Mühlstein‘, mhd. mül, müle st. sw. F. ‚Mühle‘, einer Entlehnung aus gleichbedeutend lat. molīna. Namengebend waren Wassermühlen sowie die zu ihrem Betrieb notwendigen technischen Anlagen wie etwa Wassergräben (Mühlgräben) und Stauwehre (Mühlwehr). Mühlwehr steckt möglicherweise auch in Müllwert (Biebesheim am Rhein). Millert, Müllert sind vermutlich wie Bangert aus Baum-garten Zusammenrückungen aus Mühl-garten. Auf den Mühlwegen wurden Getreide und das gemahlene Mehl transportiert. Müllenrad (in Nieder-Roden) gehört nicht zu Mühlrad, sondern ist zu den -rod-Namen mit PN als BT zu stellen. Unklar ist der GT des Belegs aus Winterkasten.
Wind
Zu ahd. mhd. wint st. M. ‚Wind, Sturm, Windrichtung‘. Es handelt sich vor allem um solche Stellen, die in besonderem Maße zugig und dem Wind ausgesetzt waren. Im Winter (Balkhausen) ist umgedeutet aus Windhain
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Wind-Mühle: WINDMUEHLE (Immenhausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/242941_windmuehle> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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