Schäfer-Trift-Kamp: IM SCHAEFERTRIFTS KAMPE

Rezenter Beleg aus Gottstreu  
Gemeinde
Wesertal
Landkreis
Kassel
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Schäfer-Trift-Kamp

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Kamp

Da nur der Typ Bohnenkamp belegt ist, scheint es sich im Untersuchungsgebiet um eine auf diese Komposition beschränkte Verwendung von Kamp zu handeln. Kamp geht auf mittelniederdt. kamp st. M. ‚Landstück, insbes. eingefriedetes Stück Landes, Weide- oder Ackerland‘, auch ‚gehegtes Waldstück‘ bzw. seine Varianten kämpe und kampf zurück. Dieses Appellativ wird als Entlehnung aus lat. campus ‚Feld‘ betrachtet, doch ist das bis etwa 1500 nicht im hochdt. Sprachraum bezeugte Wort mit lat. campus vielleicht doch eher nur urverwandt.

Schäfer

Zum FamN Schäfer oder der zu Grunde liegenden Berufsbezeichnung, ahd. scâfâri, mhd. <br /> schaefære st. M. ‚Schäfer‘ Soweit der FlN auf den Beruf zurückgeht, bezieht er sich meist auf bevorzugte Aufenthaltsorte oder Nutzungsrechte des Schäfers. In Lützellinden ist der PN Heinz Schäfer auch historisch belegt: Heyncze schefirn (1406) u.ö.

Trift

Zu mhd. trift st. F. in der Bedeutung ‚das Treiben, Weide‘, einer ablautenden Substantivbildung mit /-t/-Suffix zu ahd. trîban, mhd. trîben ‚treiben‘. Wie Trieb (s.d.) steht Trift sowohl für den Weg zur Viehweide als auch für die Viehweide selbst. Im mittelhessischen Untersuchungsraum stehen beide Varianten nebeneinander.

Südhessisches Flurnamenbuch

Kamp

Die Namen gehen teilweise auf mittelniederdt. kamp st. M. ‚Landstück, insbes. eingefriedetes Stück Landes, Weide- oder Ackerland‘, auch ‚gehegtes Waldstück‘ bzw. seine Varianten kämpe und kampf zurück. Dieses Appellativ wird als Entlehnung aus lat. campus ‚Feld‘ betrachtet, doch ist das bis etwa 1500 nicht im hochdt. Sprachraum bezeugte Wort vielleicht doch eher nur mit lat. campus urverwandt. Allerdings können die älteren Belege in Gernsheim und Seligenstadt, die wie die übrigen südhess. Kamp-Namen weitab vom nördlichen Hauptverbreitungsgebiet liegen, vereinzelte Entlehnungen nach lateinischem Vorbild sein. In Jugenheim a. d. Bergstraße liegt BesitzerN nach der dort im 17. Jh. nachgewiesenen Familie Kempff vor1. Für die übrigen Belege kann nicht ausgeschlossen werden, dass sie ursprünglich zu mhd. kamp, kam ‚Kamm‘ in der Bedeutung ‚Hügel-, Bergrücken‘ - wie wohl der Kammberg in Ober-Kinzig - oder zu fnhd. kumpf, kump in der Bedeutung ‚Wasserstelle‘ gehört haben.

Schäfer

Zum FamN Schäfer oder der zu Grunde liegenden Berufsbezeichnung, ahd. scâfâri, mhd. schæfære st. M. Soweit der FlN auf den Beruf zurückgeht, bezieht er sich meist auf bevorzugte Aufenthaltsorte oder Nutzungsrechte des Schäfers.

Trift

Zu mhd. trift st. F. in der Bedeutung ‚das Treiben, Weide‘, einer ablautenden Substantivbildung mit -t-Suffix zu ahd. trîban, mhd. trîben ‚treiben‘. Wie Trieb steht Trift sowohl für den Weg zur Viehweide als auch für die Viehweide selbst. Während im Oberdt. Trift bereits durch Trieb ersetzt wurde und das südliche Trieb sich weiter nach Norden ausbreitet, stehen sich im südhess. Namenraum beide Varianten etwa gleich stark gegenüber.

Hessischer Flurnamenatlas

Kamp

Karte 13

Trift

Karte 35

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Schäfer-Trift-Kamp: IM SCHAEFERTRIFTS KAMPE (Gottstreu)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/235893_im-schaefertrifts-kampe> (aufgerufen am 28.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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