Sechste-Licht-Loch: DAS SECHSTE LICHTLOCH

Rezenter Beleg aus Süß  
Gemeinde
Nentershausen
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Sechste-Licht-Loch

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Licht

Zu ahd. lioht, leoht ‚licht, hell, glänzend‘, mhd. lieht ‚hell, strahlend, blank (kahl?)‘ bzw. zum zugehörigen Substantiv ahd. lioh(t) ‚Licht, Helle; Leuchte‘, mhd. lieht st.N. ‚Licht, Leuchten, Helle, Glanz; Kerze‘. Die FlN verweisen in der Regel auf helle, sonnige, baumlose Örtlichkeiten, auf Waldstücke mit gelichtetem Baumbestand (bzw. auf Lichtungen im Wald), teilweise auch auf Flurstücke mit auffällig heller Bodenfärbung.

Loch

Wohl meist zu ahd. loh, loch ‚Loch, Öffnung, Hähle‘, mhd. loch st.N. ‚Gefängnis, Versteck, Höhle, Loch, Öffnung‘. In FlN bezieht sich Loch auf alle Arten von Geländevertiefungen, von der sanften Mulde bis zum steilen Taleinschnitt. Vermengungen bestehen mit anderen Namen, vor allem mit Loh und Lache 2 (s.d.).

Südhessisches Flurnamenbuch

Licht

Meist zu ahd. lioht, leoht ‚licht, hell, glänzend‘, mhd. lieht ‚hell, strahlend, blank (kahl?)‘ bzw. zum zugehörigen Substantiv ahd. lioh(t) ‚Licht, Helle; Leuchte‘, mhd. lieht st. N. ‚Licht, Leuchten, Helle, Glanz; Kerze‘. Die FlN verweisen in der Regel auf helle, sonnige, baumlose Örtlichkeiten, auf Waldstücke mit gelichtetem Baumbestand (bzw. auf Lichtungen im Wald), teilweise auch auf Flurstücke mit auffällig heller Bodenfärbung. Wo auf einzelne Bäume Bezug genommen wird (Einhausen, Hering, Lengfeld, Rembrücken, Schwanheim), dürfte es sich um solche mit gelichteter Krone handeln. Einzelne Namen (Bessungen, Winterkasten?) könnten auch an Abgaben erinnern, die in Form von Kerzen (oder zur Unterhaltung des ewigen Lichts) zu entrichten waren. Einigen FlN liegt der HofN Lichtenklingen (Rimbach?, Siedelsbrunn, Wald-Michelbach), einigen wohl auch ein FamN Licht oder Lichter (Ellenbach) zu Grunde.

Loch

Wohl meist zu ahd. loh, loch ‚Loch, Öffnung, Höhle‘, mhd. loch st. N. ‚Gefängnis, Versteck, Höhle, Loch, Öffnung‘. In FlN bezieht sich Loch auf alle Arten von Geländevertiefungen, von der sanften Mulde bis zum steilen Taleinschnitt. Allerdings ist mit einer größeren Zahl von Überschneidungen mit anderen Namen zu rechnen: Lache1 ‚kleineres stehendes Gewässer‘ (Darmstadt?, Gräfenhausen? u. a.), Lache2 ‚Grenzmarkierung‘ (so vielleicht im mehrfach vorkommenden Namen Lochweg) oder auch Loh ‚Gehölz, Wäldchen‘ (Erzhausen, Langen, Lindenfels?), vor allem bei den Diminutiven. Dem FlN aus Laudenau liegt der FamN Loch zu Grunde; Löcher als BT von Namenkomposita muss nicht immer als Pluralform von Loch aufgefasst werden, sondern kann auch auf einen FamN Locher oder Loher (Braunshardt) zurückführen.

Hessischer Flurnamenatlas

Loch

Karte 123

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Sechste-Licht-Loch: DAS SECHSTE LICHTLOCH (Süß)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/223870_das-sechste-lichtloch> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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