Rose-Tal: ROSENTAL

Rezenter Beleg aus Rotenburg a. d. Fulda  

Beleg

Standard-Flurname

Rose-Tal

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Rose

Zu ahd. rôsa, mhd. rôse sw. F. M. ‚Rose‘. Die meisten der FlN verweisen auf das Vorkommen von wild wachsenden Feld- oder Heckenrosen (Rosa arvensis, R. cania). Ein Rosengarten ist nicht immer ein mit Rosen bepflanzter Garten: manchmal deutet der Name auch auf Friedhöfe und vorgeschichtliche Gräberfelder; im Mittelalter wurden auch Turnier- und Festplätze so genannt. - Historische Belege mit <ss> können vereinzelt zum Lemma Ross (s.d.) gehören, andere zu Röße (s.d.). Auch der FamN Rose kann gelegentlich namengebend gewesen sein.

Tal

Zu ahd. mhd. tal st.N. st. M. ‚Tal, Niederung, zwischen Anhöhen liegendes Tiefland‘. Wie nhd. als Bezeichnung der relativen Lage für tiefer gelegenes Gelände.

Südhessisches Flurnamenbuch

Rose

Zu ahd. rôsa, mhd. rôse sw. F. M. ‚Rose‘. Die meisten der FlN verweisen auf das Vorkommen von wild wachsenden Feld- oder Heckenrosen (Rosa arvensis, R. canina). Ein Rosengarten ist nicht immer ein mit Rosen bepflanzter Garten: manchmal deutet der Name auch auf Friedhöfe und vorgeschichtliche Gräberfelder; im Mittelalter wurden auch Turnier- und Festplätze so genannt. Historische Belege mit ssss können vereinzelt zum Lemma Ross gehören, andere vielleicht auch zu Röße (s. d.). In Neckarsteinach liegt vermutlich ein PN Rosenstengel vor. Die beiden Rosen-Fluren in Ernsthofen sind räumlich verbunden in der Nähe des Schlosses, ohne dass ein Benennungsmotiv für Rosenkranz erkennbar wäre.

Röße

Die genaue Zuordnung der Belege ist schwierig. Die meisten Namenbelege gehören wohl zu mhd. rœʒe st. F. ‚Flachsröste‘. Roße, Röße oder Röste sind Namen für Örtlichkeiten, wo der Flachs so lange feucht gehalten wurde, bis seine weichen Bestandteile weggefault waren: Je nach Verfahren waren das entweder Wassergruben oder Wiesen, auf denen die Flachsstängel ausgebreitet und Tau und Regen ausgesetzt wurden. Die südhess. Belege weisen große lautliche Unterschiede auf. Historische Belege zeigen im Stammvokal eine Varianz von oo und u'. Heute überwiegt die umgelautete Form Röse (mundartlich zu /reːs/ entrundet, oft zu /rɛɪs/ diphthongiert, manchmal zu /rɛʃ/ palatalisiert); daneben ist aber auch die mit Umdeutung verbundene Form Röste, Rost häufig. Auch die rezenten Ruß-Belege scheinen mehrheitlich zu Röße zu gehören; z. T. können sie aber auch auf den PN Ruß, Ruzzo oder auf Russ(baum) ‚Ulme‘ (s. d.) zurückgehen (Russemich ist durch Assimilation aus *Russenbach, -berg entstanden). Aufgrund der starken Varianz im lautlichen Bereich ist mit Vermischungen mit anderen Namen zu rechnen; besonders gegen Reuß, Rose und Ross ist eine genaue Abgrenzung nicht möglich.

Tal

Zu ahd. mhd. tal st. N. st. M. ‚Tal, Niederung, zwischen Anhöhen liegendes Tiefland‘. Wie nhd. als Bezeichnung der relativen Lage für tiefer gelegenes Gelände. Die Thaler-Belege in Dornheim und Mosbach zeigen vermutlich eine sekundäre Pluralbildung. Die Abgrenzung zu Dohl ‚Abzugsgraben‘ ist wegen der mundartlichen Hebung von /ɑ/ > /o/ in Tal nicht immer sicher.

Hessischer Flurnamenatlas

Rose

Karte 28

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Rose-Tal: ROSENTAL (Rotenburg a. d. Fulda)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/221265_rosental> (aufgerufen am 25.11.2025)

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