Bettel-Mann-Buch: BETTELMANNSBUCH [berrelmannsbuch]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Bettel
Bettel ‚minderwertiges Zeug‘, auch ‚kleines Bauerngütchen‘ ist eine Rückbildung aus ahd. betalôn, mhd. betelen sw.V. ‚bitten, betteln‘. Die Zugehörigkeit der Namen zu diesem Lemma ist unsicher.
Buch
Buch, mhd. buoch st. N. ‚Buchenwald, Waldung überhaupt‘ ist eine Kollektivbildung zu ahd. buohha, mhd. buoche sw. F. ‚Buche‘.
Mann
Die FlN mit dem GT Mann beziehen sich nach dem Kompositionstyp allesamt auf Mann ‚homo‘, ahd. mhd. man und bilden insgesamt meist EreignisN.
Südhessisches Flurnamenbuch
Bettel
Bettel ‚minderwertiges Zeug‘, auch ‚kleines Bauerngütchen‘ ist eine Rückbildung aus ahd. betalôn, mhd. betelen sw. V. ‚bitten, betteln‘. Es erinnert wohl meist an minderwertige Flurstücke. In Verbindung mit den GT -herberge und wohl auch -pfad kann es sich dagegen auch um Orte handeln, wo sich Bettler aufhielten (so der Bettelplatz in Roßdorf am östlichen Ortsende an der Hauptstraße), in Schwanheim vielleicht um einen EreignisN oder um geistlichen Besitz.
Buch
Buch, mhd. buoch st. N. ‚Buchenwald, Waldung überhaupt‘ ist eine Kollektivbildung zu ahd. buohha, mhd. buoche sw. F. ‚Buche‘ in der Bedeutung ‚Buchenwald‘. Die Form Buchen zeigt, dass in Südhessen die schwache Flexion vorherrscht. Die Vorkommen mit Umlaut (Büchen) sind offenbar durch Vermengung mit dem kollektivierenden Suffix -ich zustande gekommen, wie z. B. auch die Belegreihe in Erzhausen nahe legt.
Mann
Ob einzelne Formen im BT zu ahd. mhd. man st. M. ‚Mensch, Mann‘ zu stellen sind, ist unsicher, da auch der FamN sowie Vermengung mit Mond, Mohn in Betracht kommen.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Bettel-Mann-Buch: BETTELMANNSBUCH (Raboldshausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/218128_bettelmannsbuch> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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