Brach-Berg-Tanne: BRACHBERGSTANNEN [broxbɛigsdɑ̃nə]
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Berg
Zu ahd. berg, mhd. berc st. M. Als Simplex steht Berg für markante Bodenerhebungen in der Gemeinde. Im Übrigen können sehr unterschiedliche Höhen mit Berg benannt werden.
Brach
Zu ahd. brâhha ‚das Umstürzen, das erste Pflügen des Ackerfeldes‘, mhd. brâche st. F. ‚gepflügtes, ungesätes, brachliegendes Feld‘. Das Appellativ gehört als Ableitung zum starken Verb ahd. brehhan, mhd. brechen ‚brechen‘. Ursprünglich galt der Name daher nicht allgemein für den ruhenden Acker, sondern für die Zelge, die sich im Umbruch, d.h. in der Pflügung, befand. Als Simplex kann sich Brach, Brache sogar unmittelbar auf das erste Umbrechen nach der Urbarmachung beziehen Im Laufe der Zeit konnte schließlich aber wohl jedes in der Dreifelderwirtschaft brach liegende Feld namengebend werden.
Tanne
Die Belege gehen teils auf mhd. tan ‚Wald, Tannenwald‘, teils auf ahd. tanna, mhd. tanne st. M. ‚Tanne, Fichte, Kiefer‘ zurück, das selbst vermutlich eine Zugehörigkeitsbildung zu tan ist. Erst in der Neuzeit ist Tann als eigenständige Bildung in Vergessenheit geraten, und die Namen wurden allesamt an das Bedeutungsfeld von Tanne angeschlossen. Die meisten Namen im Untersuchungsgebiet beziehen sich auf Tannen als Bäume, selten - wie z.B. in Cleeberg - liegt die alte Tann-Bedeutung vor. Viele Belege weisen Umlaut auf.
Südhessisches Flurnamenbuch
Berg
Zu ahd. berg, mhd. berc st. M. Als Simplex steht Berg für eine markante Bodenerhebung in der Gemeinde oder gelegentlich auch spezieller für einen Weinberg.
Brach
Zu ahd. brâhha ‚das Umstürzen, das erste Pflügen des Ackerfeldes‘, mhd. brâche st. F. ‚gepflügtes, ungesätes, brachliegendes Feld‘. Das Appellativ gehört als Ableitung zum starken Verb ahd. brehhan, mhd. brechen ‚brechen‘. Ursprünglich galt der Name daher nicht allgemein für den ruhenden Acker, sondern für die Zelge, die sich im Umbruch, d. h. in der Pflügung befand. Als Simplex kann sich Brach, Brache sogar unmittelbar auf das erste Umbrechen nach der Urbarmachung beziehen. Im Laufe der Zeit konnte aber schließlich wohl jedes in der Dreifelderwirtschaft brachliegende Feld namengebend werden. In Dietzenbach liegt vielleicht Umdeutung aus *Brech-hütte (s. d.) vor.
Tanne
Die Belege gehen teils auf mhd. tan ‚Wald, Tannenwald‘, teils auf ahd. tanna, mhd. tanne st. M. ‚Tanne, Fichte, Kiefer‘ zurück, das selbst vermutlich eine Zugehörigkeitsbildung zu tan ist. Erst in der Neuzeit ist Tann als eigenständige Bildung in Vergessenheit geraten, und die Namen wurden allesamt an das Bedeutungsfeld von Tanne angeschlossen. Die Belegreihen wechseln daher bunt zwischen beiden Wörtern, zudem sind beide im Plural Tannen nicht voneinander zu trennen. Da in der Mundart Tanne als Bezeichnung für verschiedene Nadelhölzer verwendet wird, ist auch bei den sicheren Tannen-Belegen in der Regel nicht festzustellen, welcher Baum im Einzelnen gemeint ist. Die Burg Tannenberg bei Seeheim ist nach dem Berg benannt
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Brach-Berg-Tanne: BRACHBERGSTANNEN (Finkenbach)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/217262_brachbergstannen> (aufgerufen am 26.11.2025)
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