Vor-Werk-Wiese: DIE VORWERKSWIESE
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Vor
Zu ahd. for(a), mhd. vor(e) ‚vor‘. Die Namen beziehen sich auf etwas Vorgelagertes. Vorstadt heißen seit dem Mittelalter Vororte und äußere Stadtteile, so in Staufenberg. Vielleicht ist auch der anscheinend nur amtliche Name Vornoll in Rüddingshausen als ‚vor der Noll‘ (vgl. Noll) aufzulösen (Braun). Das wäre allerdings eine sehr ungewöhnliche Namenbildung, so dass hier wie wahrscheinlich auch in den forsteinen in Langgöns im BT entweder Föhre (s.d) oder Furche (s.d.) vorliegt.
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünfläche‘.
Südhessisches Flurnamenbuch
Vor
Zu ahd. for(a), mhd. vor(e) ‚vor‘. Die Namen beziehen sich auf etwas Vorgelagertes: Als Vorberg werden niedrige, zur Ebene überleitende Berge oder Höhen vor der Hauptkette bezeichnet, Vorstadt heißen seit dem Mittelalter Vororte und äußere Stadtteile. Der Beleg aus Trebur scheint zu Los (s. d.) zu gehören.
Wiese
Zu ahd. wisa, mhd. wise sw. st. F. ‚Wiese‘. In FlN zeigt sich die allgemeine Bedeutung ‚zu mähende (kultivierte) Grünlandfläche‘. Neben das Simplex und die zahlreichen Komposita treten die Diminutivformen Wieschen, Wießgen und Wiesel. Die zusammengehörigen Belege aus Auerbach und Bensheim zeigen einen zersprochenen Namen, dessen Zugehörigkeit zu Wiese im BT unsicher ist. Den ältesten Belegen aus Rüsselsheim liegt ein FamN Wiese zu Grunde.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Vor-Werk-Wiese: DIE VORWERKSWIESE (Niederthalhausen)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/216506_die-vorwerkswiese> (aufgerufen am 25.11.2025)
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