Hinter-Hof: HINTERNHOF [hingernhof]

Rezenter Beleg aus Licherode  
Gemeinde
Alheim
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Hinter-Hof

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hinter

Zu ahd. hinter, hinder, mhd. hinder ‚hinter‘. Die Fluren wurden nach ihrer vom Ortskern aus gesehen weiter entfernten Lage benannt (relativ zu näher liegenden Flurstücken, die oft korrespondierende, den Namenbestandteil Vorder- enthaltende Namen tragen).

Hof

Zu ahd. mhd. hof st. M. ‚Hof, Gehöft, (allein gelegenes) Bauerngut‘ sowie zu ahd. hovestat ‚Wohnstätte‘, mhd. hovestat, hofstat st. F. ‚Hofstatt; Grundstück, auf dem ein Hof steht, stand oder errichtet werden kann‘ und mhd. hovereite sw. F., nhd. Hofreite ‚Hofraum; freier Raum um ein landwirtschaftliches Gebäude; bäuerliches Anwesen mit Haus, Hof und Wirtschaftsgebäuden‘. - Die dialektal allein geltende Form /ho:b/ findet sich in den historischen Belegen erstaunlich selten, hier hauptsächlich unter den spätmittelalterlichen und frühneuzeitlichen Vorkommen.

Südhessisches Flurnamenbuch

Hinter

Zu ahd. hinter, hinder, mhd. hinder ‚hinter‘. Die Fluren wurden nach ihrer, vom Ortskern aus gesehen, weiter entfernten Lage benannt (relativ zu näher liegenden Flurstücken, die oft korrespondierende, den Namenbestandteil Vorder- enthaltende Namen tragen). Bei dem häufig auftretenden Namen Hinterbach handelt es sich meist um einen GewN, z. T. mag dabei aber auch an Fluren hinter einem Bach gedacht sein. Hinterbach ist als rezenter GewN nicht erhalten. Hinterburg ist der Name einer der vier Neckarsteinacher Burgen. Ob der FlN Hinterteil (Hähnlein 1594) als FormN zu ahd. mhd. hinderteil st. N. ‚Hinterteil, Gesäß‘ zu stellen ist, ist ungewiss.

Hof

Zu ahd. mhd. hof st. M. ‚Hof, Gehöft, (allein gelegenes) Bauerngut‘ sowie zu ahd. hovestat ‚Wohnstätte‘, mhd. hovestat, hofstat st. F. ‚Hofstatt; Grundstück, auf dem ein Hof steht, stand oder errichtet werden kann‘ und mhd. hovereite sw. F., nhd. Hofreite ‚Hofraum; freier Raum um ein landwirtschaftliches Gebäude; bäuerliches Anwesen mit Haus, Hof und Wirtschaftsgebäuden‘. Die in einigen historischen Belegen (z. B. Dornheim, Ginsheim-Gustavsburg) dokumentierte Ersetzung des wurzelschließenden Reibelauts /f/ durch den Verschlusslaut /b/ zeigt sich auch noch in einigen rezenten Diminutivformen (Eulsbach: Hebchen, Schannenbach: Hebche) und mündlich (Hausen). Einer der FlN aus Götzenhain bezieht sich auf die Wiese eines Hofverwalters.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hinter-Hof: HINTERNHOF (Licherode)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/213580_hinternhof> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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