Hase-Rück: HASENRUECK [hasereck]

Rezenter Beleg aus Gehau  

Beleg

Standard-Flurname

Hase-Rück

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Mittelhessisches Flurnamenbuch

Hase

Zu ahd. haso, mhd. hase, has sw. M. ‚Hase‘. Die FlN weisen meist auf Stellen hin, an denen man häufig Feldhasen beobachten konnte (Hasensprung, -lauf, -spiel, -tänzer), zum Teil auch auf die Grenzpfosten von Niederwildgehegen, auf denen oft Hasen abgebildet waren (Hasenstell, -stock, -tritt, -geführt) und in denen gejagt wurde (Hasengarn). - Einige FlN gehen vielleicht auch auf die FamN Hase, Haas, Hass zurück.

Rück

Zu ahd. ruggi, hrucki, mhd. rücke, rucke, rück, ruck st. sw. M.‚Rücken‘. Meistens handelt es sich um FormN, die sich auf langgestreckte Erhebungen im Gelände beziehen. - Der historische Beleg in Hausen enthält den FlN Rückarsch, der als FormN auf sich hervorreckende, abgerundete Bodenerhebungen oder auf die entsprechende Grundstücksform verweist

Südhessisches Flurnamenbuch

Hase

Zu ahd. haso, mhd. hase, has sw. M. ‚Hase‘. Die FlN weisen meist auf Stellen hin, an denen man häufig Feldhasen beobachten konnte (Hasensprung, -lauf ), zum Teil auch auf die Grenzpfosten von Niederwildgehegen, auf denen oft Hasen abgebildet waren (Hasenstock, -stecken, -säule). Dazu vermutlich auch Hosenbaum ( *Hasenbaum). Einige FlN gehen wohl auch auf die FamN Hase, Haas zurück (Babenhausen, Unter-Scharbach). Vereinzelt kann es auch Vermischung mit Hasel (mit unterschiedlich motivierter Veränderung der Liquide zum Nasal) (Spachbrücken, Zeilhard) gegeben haben. Hasenzahl, -wedel (auch -leuchter?) beziehen sich auf die Grundstücksform. Hasenrettich (Kirschhausen) ist amtlich umgedeutet aus *-rödich ‚wo gerodet wurde‘. Unklar ist der Beleg aus Semd.

Rück

Zu ahd. ruggi, hrucki, mhd. rücke, rucke, rück, ruck st. sw. M. ‚Rücken‘. Meistens handelt es sich um FormN, die sich auf lang gestreckte Erhebungen im Gelände beziehen. In einigen Fällen (sicher in Arheilgen und Darmstadt1) liegt auch der FamN Rück zu Grunde. In Neckarsteinach geht der BT vielleicht auf mhd. rüege st. F. ‚Gerichtsbarkeit, -bezirk‘ zurück, sodass sich der Stein u. U. auf die Grenzmarkierung eines Gerichts bezieht2. Möglich ist aber auch Anschluss an *Ruh-stein ‚Stein mit/als Ruhe‘ mit Verschlusslaut.

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Hase-Rück: HASENRUECK (Gehau)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/207059_hasenrueck> (aufgerufen am 25.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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