Eiter-Delle: Eiter-Delle
Weitere Belege
- in der eyter delle
Staatsarchiv Marburg, Flurbuch, um 1800
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Delle
Zu spätmhd. telle ‚Schlucht‘, frühnhd. dälle, delle ‚(leichte) Vertiefung, Bodensenke, Tal‘. Die FlN verweisen vor allem auf kleine, flache Bodensenken, Talmulden, auch auf Hohlwege und feuchte, teilweise sumpfige Mulden in Acker und Wiese. - In Bettenhausen hat eine Umdeutung aus *Dinen- stattgefunden. Der BT geht dann vermutlich auf den FrauenN Dina, Dine zurück, einer Kurzform zu Christine u.ä., der im Raum zu dieser Zeit mehrfach historisch belegt ist.
Südhessisches Flurnamenbuch
Delle
Zu spätmhd. telle ‚Schlucht‘, fnhd. dälle, delle ‚(leichte) Vertiefung, Bodensenke, Tal‘. In Südhessen gilt daneben auch die Bedeutung ‚Senke, in der sich Wasser sammelt, nasse Stelle im Acker, in der Wiese und im Wald‘. Die FlN verweisen vor allem auf kleine, flache Bodensenken, Talmulden, auch auf Hohlwege und feuchte, teilweise sumpfige Mulden in Acker und Wiese. Als dialektale Standardformen erscheinen Dell(e) und mit Rundung des Stammvokals Döll(e). Tellig ist eine Adjektivableitung zum Substantiv Delle, für die eine Bedeutung ‚mit Dellen versehen, voll von Dellen‘ anzusetzen ist.
Eiter
Zu ahd. eitar, mhd. eiter st. N. ‚Eiter, Gift‘. Der Name kann auf die weiße, eiterfarbige Färbung des Flurstücks Bezug nehmen, meist wird aber Eiter als Kurzform der Pflanzenbezeichnung Eiternessel ‚Brennnessel‘ (Galeopsis tetr.) verwendet worden sein.
Hessischer Flurnamenatlas
Delle
Karte 90
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Eiter-Delle: Eiter-Delle (Eitra)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/205501_eiter-delle> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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