Wurst-Gasse: Wurst-Gasse [die woerschtgasse]

Wurst-Gasse

rezent

Gasse

Zu ahd. gazza, mhd. gazze sw. F. ‚Gasse‘ bzw. den Diminutiven Gässchen, Gässches, Gässi. Die FlN beziehen sich, soweit es sich nicht um Dorfgassen handelt, meist auf die schmalen Wege, die zwischen Hecken und Zäunen hindurchführten. Auch Pfade, auf denen das Vieh zur Weide geführt wurde, konnten als Gasse bezeichnet werden. - Vermengung mit dem Bei- und FamN Gasse ist im Einzelfall nicht auszuschließen, aber nicht sicher nachweisbar.

Wurst

Wohl zu ahd. mhd. wurst st. F. ‚Wurst‘. Es handelt sich dann vermutlich um eine scherzhafte Benennung nach der Form. Allerdings ist das Wort in manchen Regionen, so in Schwaben, auch in der fachsprachlichen Bedeutung ‚ein Art Faschine beim Deichbau‘ verwendet worden. In Verbindung mit dem GT -graben ist eine solche Verwendung auch für Südhessen nicht auszuschließen. Denkbar wäre auch eine Verbindung mit fnhd. wustgraben ‚Abzugsgraben‘.

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

„Wurst-Gasse: Wurst-Gasse (Bosserode)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/204471_wurst-gasse> (aufgerufen am 26.11.2025)

https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/204471