Ober-Oster-Grenze: An der Ober Osterner Grenze
Beleg
Standard-Flurname
Ober-Oster-Grenze
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
19. Jahrhundert, kopial 20. Jahrhundert
Quelle
Staatsarchiv Darmstadt, O 61, Buxbaum. Konv. 1.
Weitere Belege
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Grenze
Zu mhd. greniz(e) st. F. ‚Grenze‘, einer Entlehnung des 13. Jahrhunderts aus poln. russ. granica und tschech. hranice ‚Grenzstein, Grenze‘. Die meist erst neuzeitliche Benennung erfolgt nach der Lage an den Gemarkungs- oder Ortsgrenzen. Dem Beleg von ca. 1550 aus Langgöns kann deshalb (und wegen der Flexion) auch der FamN Krenz zu Grunde liegen.
Ober
Zu ahd. obor, obero ‚der obere, höher‘, mhd.ober ‚ober‘. Ober kennzeichnet im Gegensatz zu unter und nieder (s.d.) die erhöhte Lage von Flurstücken, Wegen und Einrichtungen. Daneben häufig als Feld-Bezeichnung auf der Grundlage der Dreifelderwirtschaft (gegen Nieder-, Unterfeld).; in Verbindung mit -dorf Teil des Ortes, soweit nicht zur selbstständigen Siedlung Oberdorf / Oberndorf (s.d.) geworden.
Oster
Zu ahd. ôstar; mhd. ôster st. sw. F. ‚im Osten gelegen, nach Osten‘. Die FlN beziehen sich dann auf östlich vom Dorf gelegene Flurstücke. Einzelnen Belegen kann auch ahd. ôstra, mhd. ôster st. sw. F. ‚Osterfest‘ zu Grunde liegen, da Ostern als Termin für die Wiederaufnahme des Weidebetriebs eine neuen Jahres gilt. Darüber hinaus können die Erträge eines Flurstückes auch als Abgabe für das Osterfest verwendet worden sein. Eine klare Zuordnung ist daher dann, wenn die Lage nicht mehr genau bestimmt werden kann, nicht möglich.
Südhessisches Flurnamenbuch
Grenze
Zu mhd. greniz(e) st. F. ‚Grenze‘, einer Entlehnung des 13. Jh.s aus poln. russ. granica und tschech. hranice ‚Grenzstein, Grenze‘. Die meist erst neuzeitliche Benennung erfolgt nach der Lage an den Gemarkungs- oder Ortsgrenzen. Nur die ältesten Belege in Mosbach (1329) sowie Kleestadt und Langstadt (1495) enthalten vielleicht noch die ältere Bedeutung ‚Gebiet, Feld, Land‘, die greniz(e) als Synonym zu Mark zunächst angenommen hatte. Gränzig (Heubach) liegt am Ortsrand.
Ober
Zu ahd. oboro, obero ‚der obere, höher‘, mhd. ober ‚ober‘. Ober kennzeichnet im Gegensatz zu unter und nieder die erhöhte Lage von Flurstücken, Wegen und Einrichtungen. Daneben häufig als Feld-Bezeichnung auf der Grundlage der Zwei- oder Dreifelderwirtschaft (gegen Nieder-, Unterfeld, s. d.). Der Beleg aus Schönberg kann auch zu mhd. âber ‚trocken und warm‘, fnhd. aper ‚schneefrei‘ gehören, doch dürfte in Anbetracht des FlN Unterberg in derselben Gemarkung eher von einer hyperkorrekten Schreibung für ober auszugehen sein (vgl. Bürstadt, Schaafheim).
Oster
Meist wohl zu ahd. ôstar, mhd. ôster st. sw. F. ‚im Osten gelegen, nach Osten‘. Die FlN beziehen sich dann auf östlich vom Dorf gelegene Flurstücke. Einzelnen Belegen, besonders wohl denen mit dem GT -wiese, kann auch ahd. ôstra, mhd. ôster st. sw. F. ‚Osterfest‘ zu Grunde liegen, da Ostern als Termin für die Wiederaufnahme des Weidebetriebs eines neuen Jahres gilt. Darüber hinaus können die Erträge eines Flurstückes auch als Abgabe für das Osterfest verwendet worden sein. Eine klare Zuordnung ist daher dann, wenn die Lage nicht mehr genau bestimmt werden kann, nicht möglich. Die Zugehörigkeit des Belegs aus Arheilgen ist unsicher, aua steht aber wohl hyperkorrekt für /oː/.
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Ober-Oster-Grenze: An der Ober Osterner Grenze (Unter-Ostern)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/204086_an-der-ober-osterner-grenze> (aufgerufen am 25.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
https://lagis.hessen.de/resolve/de/fln/204086