Quelle-Born-Rech: Am quelbornrech
Beleg
Standard-Flurname
Quelle-Born-Rech
Belegort
Belegtyp
historisch
Belegzeit
1700
Quelle
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 137, Akten Frauenstein Nr. 7.
Weitere Belege
- 1688: Quelborn Rich
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 102, Akten Nr. 478a., fol. 606 - 1700: am quelborn rich [Wiese]
Hauptstaatsarchiv Wiesbaden, Abteilung 137, Akten Frauenstein Nr. 7.
Deutungen
Mittelhessisches Flurnamenbuch
Born
Zu ahd. brunno, purnno, mhd. burne, born sw. M. ‚Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen. Born ist eine mitteldt./niederdt. Form und durch /r/-Metathese aus oberdt. Brunnen, ahd. brunno, ‚Brunnen‘ entstanden.
Südhessisches Flurnamenbuch
Born
Zu ahd. brunno, purnno, mhd. burne sw. M. ‚Brunnen, Quelle‘. Namengebend sind natürlich fließende, nicht gegrabene Quellbrunnen, aus denen geschöpft werden konnte; auch kleine Quellbrunnen im Walde und Wiesenquellen. Born ist eine mitteldt./niederdt. Form und durch r-Metathese aus oberdt. Brunnen, ahd. brunno, mhd. brunne ‚Brunnen‘ entstanden. Das Diminutiv Börnchen erscheint in Bieber, Bürgel, Büttelborn, Dorndiel, Heppenheim, Klein-Gerau, Königstädten, Klein-Umstadt, Lampertheim?, Offenthal, Raibach, Weiterstadt, Wixhausen, Worfelden. Auffällig ist der Name Bornsprung in Trebur (GT zu springen), der sich zu Borkel (s. d.) und Brunkel (s. d.) stellt. Bornweichel (Gräfenhausen) scheint eine Zersprechung aus -weiher zu sein
Quelle
Zu ahd. quella, mhd. quelle F. ‚hervorsprudelndes Wasser, Quelle‘, einer Ableitung vom starken Verb ahd. quellan, mhd. quellen ‚hervorsprudeln, quellen‘. Da die in der Mundart gebräuchliche Form für eine natürliche Quelle Brunnen bzw. Born ist, dürfte es sich bei den Belegen überwiegend um neuere amtliche Namen handeln. Quell(en)kammern entsprechen Brunnenkammern (s. d.). Unklar ist die Bedeutung von Quellbaum (Vielbrunn) (aus *Wellenbaum ‚Welle, drehbarer Stamm‘?).
Rech
Zu dem westmitteldt. Wort Rech ‚grasbewachsener Abhang, steiler Rain, Böschung, abschüssiges Stück Land oder Weg‘, dessen Herkunft noch ungeklärt ist; eventuell geht das Wort auf altfränk. *rek- ‚Zusammengescharrtes‘, dann ‚Reihe, Grenze, Abhang‘
Hessischer Flurnamenatlas
Rech
Karte 84
Nachnutzung
Rechtehinweise
Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0
Zitierweise
Empfohlene Zitierweise
„Quelle-Born-Rech: Am quelbornrech (Frauenstein)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/196981_am-quelbornrech> (aufgerufen am 26.11.2025)
Kurzform der URL für Druckwerke
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