Erb-Hofer-Farren-Liede: ERBHOF FARNLIEDEN [,ɛəbhoːf'fɑrn'liːdən]

Rezenter Beleg aus Rodholz  
Landkreis
Fulda
Topografische Karten
KDR 100, TK25 1900 ff.

Beleg

Standard-Flurname

Erb-Hofer-Farren-Liede

Belegort

Belegtyp

rezent

Deutungen

Südhessisches Flurnamenbuch

Erb

Zu ahd. erbi, mhd. erbe st. N. ‚Erbe, Besitz‘. Es handelt sich um Flurstücke, die in Erbleihe bzw. Erbbestand schon lange im Besitz einer Familie sind. Die Erbachäcker gehörten zum vererbbaren, veräußerbaren und teilbaren Besitz eines Hofgutes.

Farren

Meist zu ahd. far, farro, mhd. var, varre st. M. ‚Zuchtstier‘. Die Leitform in Südhessen ist Farren, in Langen-Brombach, Messel, Rimbach, Seligenstadt, Ueberau, Unter-Flockenbach, Wald-Michelbach hat sich das ältere starke Maskulinum far erhalten. Die Namen beziehen sich entweder auf den Ort bzw. die Weide, wo der Stier gehalten wurde, oder auf Grundstücke, deren Ertrag dem Stierhalter zugute kam. Vereinzelt kann allerdings auch nhd. Farn, so vielleicht in Eberstadt, häufiger auch Fahr, mhd. var st. N. ‚Platz, wo man überfährt; Fähre‘ zu Grunde liegen.

Hofer

Die Belege in Crumstadt, Dornheim, Goddelau und Wolfskehlen beziehen sich auf die Siedlung Hofheim, seit 1927 eingemeindet bei Goddelau; die aus Alsbach und Bickenbach auf ein Hofgut am sog. Weiler (s. d.) (bei Hähnlein). In Nieder-Roden scheint der BT eher auf einen PN (Hertwig, s. d.) zurückzugehen.

Hessischer Flurnamenatlas

Farren

Karte 44

Nachnutzung

Rechtehinweise

Hessisches Flurnamenarchiv – Prof. Dr. Hans Ramge, CC BY-SA 4.0

Zitierweise

Empfohlene Zitierweise

„Erb-Hofer-Farren-Liede: ERBHOF FARNLIEDEN (Rodholz)“, in: Hessische Flurnamen <https://lagis.hessen.de/de/orte/hessische-flurnamen/alle-eintraege/186134_erbhof-farnlieden> (aufgerufen am 26.11.2025)

Kurzform der URL für Druckwerke

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